Bowling und Blockaden

„Und deine Freundinnen, was werden die denken?“, frage ich, als sie mich am Arm nimmt und zu denen zieht.
„Keine Sorge, wir sind eine eingeschworene Clique. Außerdem haben wir uns vorhin schon über dein Problem unterhalten und sie werden ahnen, was ich vorhabe.“
Isabells Gesichtsausdruck passt überhaupt nicht zu dem, was sie sagt. Aus dem würde ich eher schließen, sie schäkert mit mir. Auf ihre Art ist sie anscheinend ein genauso durchtriebenes Weibsbild wie Lisa.
„Mädels, das ist Tobi und er wird uns jetzt zeigen, wie man richtig bowlt“, stellt mich Isa vor, als wir ankommen.
Keine der Frauen stellt etwas infrage. Im Gegenteil, bei einigen kann ich ein wissendes Schmunzeln entdecken.
Isabell lässt mir auch keine Zeit zum Nachdenken und zieht mich zur Bahn.
„Wir fangen dann eine neue Runde an, Mädels“, legt sie fest und drückt mir eine Kugel in die Hand.
Ich bin überfordert! Aber sowas von überfordert, dass ich fast gelähmt bin.
„Komm schon, wenn du mit dem Feuer spielen willst, musst du ein bisschen mehr aus dir herausgehen!“, fordert Isabell und stupst mich lachend mit der Hüfte an.
Phhhuuu, auf was habe ich mich da wieder eingelassen!
Einmal tief durchgeatmet und dann konzentriere ich mich darauf, ihnen zu erklären, was ich für mich herausgefunden habe.
„Der Trick ist, die Löcher für die Finger dazu zu nutzen, der Kugel einen besonderen Drall zu geben“, beginne ich und zeige ihnen, wie ich die Kugel halte.
„Haltet sie nicht wie beim Kegeln, wo ihr mit den Fingern die Richtung vorgebt, sondern so, als würdet ihr sie fallen lassen wollen. Also das Gewicht nicht in der Hand, sondern mit den Fingern. Beim Schwung holen habt ihr sie hinter eurem Rücken in der Hand, und wenn ihr sie nach vorn bringt und aufsetzt, bekommt sie dadurch einen Drall entgegengesetzt zur Schwungrichtung. Sie dreht sich faktisch rückwärts zur Rollrichtung.“
Isabell und die anderen Frauen blicken mich verständnislos an.
„Warum das denn?“, bringt sie es auf den Punkt.
Meine Unsicherheit ist weg, denn bei sowas bin ich in meinem Element. Ich schaffe mir Platz und werfe die Kugel wie beschrieben.