Brennendes Verlangen

Das Wiedersehen.......

4 4-7 Minuten 0 Kommentare
Brennendes Verlangen

Brennendes Verlangen

Angela

Nichts zehrt mehr an einem Körper, schmerzt in den Eingeweiden und stößt die Seele in ein Vaccum, als die Sehnsucht. Das Verlangen nach dem Menschen, dem Mann welcher das Herz dazu bringt Purzelbäume zu schlagen. Die Schmetterlinge im Bauch zu Kampfgeschwadern mutieren lässt, wo „Frau“ weiß, dass beim aufeinandertreffen der Gefühle aus einer Winter- eine Tropenlandschaft wird. Begierde und Lust Wogen von solcher Intensität erzeugen, die jeden „Tzunami“ in den Schatten stellen.

Die letzten Wochen..... es waren lange, endlose Wochen, geprägt von den Komponenten: Ungewissheit, Zweifel, Ungeduld, verbunden mit dem ermüdenden warten auf eine Nachricht von ihm. Dabei habe ich mir nur allzu oft unser Wiedersehen in den schillerndsten, buntesten Farben ausgemalt. Wie ein Regenbogen spannte meine Phantasie eine imaginäre Brücke zwischen ihm und mir. Darauf tanzten meine Gedanken, Gefühle, und Träume Hand in Hand ein kleines Stück.
Wie würde sich unsere Begegnung nach so langer Zeit der Distanz gestalten?
Loderte noch das gleiche, intensive Feuer in seinen Augen, das damals so heiß entfachte, als wir uns nach dem ersten Date innig verabschiedeten, nur mit größter Mühe von einander lösen und „Good Bye“ sagen konnten? Würde die Magie der unvoreingenommen Begegnung in uns weiter wirken? Die Sucht, das Verlangen aufeinander welche die endlosen Stunden, Tage und Wochen der Trennung erfüllten. Das Feuer weiter entfachen, bis es sich zu einem Flammenmeer erhebet, uns umschließt?

Als ich später an diese Stunden, die nun folgten, zurückdachte.......blieben vordergründig die Farben schwarz und rot in meinem Gedächtnis haften.
Für mich haben sie sich eingebrannt in meine Erinnerung, so wie sich das Brandzeichen einer Ranch in den Leib des Rindes hineinfrisst.
Sie sind jetzt allgegenwärtig.

Rot-orange glüht das prasselnde Feuer im Kamin, untermalt vom gelegentlichem knacken der trockenen, dunklen Holzscheite. Begleitet von kurzem, hellaufstiebenden Funkenregen. Es zeichnet bizarre, schwarzbraune Schatten auf die Umgebung; Schatten die sich ständig in Form und Farbe verändern, während die weiter entfernt brennenden Kerzen dem Ganzen einen ruhigen, golden fast sakralen, Rahmen verleihen.

Rot ist die Spitze seiner Zigarette, die sich hellorange verfärbt während er genüsslich daran zieht. Bräunlich mit einem Hauch von Rot ist der Rum im Glas den er in seiner Hand haltend schwenkt. Ab und zu genießerisch daraus trinkt, während rötliche Schatten sein Gesicht umspielen.
Die blonden Locken schimmern jetzt kupferfarben. Strahlende Helligkeit liegt auf den feinen gekringelten Haarendungen, so als würde sein Haupt eine flammende Aura umgeben. Ich sehe in seine Augen. Hypnotisch ziehen sie mich immer wieder an. In seinen schwarzen Pupillen lodert nicht nur das Feuer des Kamins, welches sich wiederspiegelt, sondern ich sehe auch das brennende Verlangen, seine wilde Begierde, die Sehnsucht auf mich, in ihnen leuchten.

Anfangs kreisen und tanzen meine Gedanken so unruhig wie die Flammen im Kamin.
Es dauert eine Weile bis sie sich beruhigen. Bis ich vollständig in dieser dunklen, schemenhaften, des flackernden Feuers wiedergebenden Welt versinke. Einfach nur da sitze ....sie auf mich einwirken lasse, um sie schließlich in ihrer Ganzheit zu genießen. Mich ihr hingebe...... so wie ich gewillt bin mich ihm endlich wieder hinzugeben. Losgelöst von allem was die Gedanken und Gefühle in den zurückliegen Wochen gefesselt und geknebelt hat.
Ich genieße. Er öffnet meinen Bademantel und lässt ihn sacht hinabgleiten. Durchdringend liegt sein sanfter Blick auf mir, lässt mich nach hinten sinken. In leuchtenden Rot tanzen die Flammen auf meiner Haut. Als kleine Stiche spüre ich die prickelnde Wärme des nahen Feuers. Tief atme ich ein und aus, inhaliere mit jedem Zug den einzigartigen Geruch, um ihn für meine Erinnerung zu konservieren. Ein Aroma bestehend aus brennendem Holz und seinem Geruch, als er sich über mich beugt um mich zu küssen....... ist da nicht entfernt ein kaum wahrnehmbarer Unterton von Orange?
Dunkles Rot erscheint vor meinen Augen als ich sie schieße, den Kopf in meinen Nacken lege. Kaum nehme ich ihn wahr, so zögernd sind seine ersten Berührungen, vorsichtig tastend, leicht wie eine Vogelfeder streichen seine Finger über meinem vom Feuer und der aufkeimenden Lust erwärmten Körper. Sanft wie eine warme Abendbrise, die gerötet ist von der untergehenden Sonne. Meine Hand streckt sich ihm entgegen um ihn zu ertasten; festzustellen ob er es wirklich ist, nicht nur ein fiktives Traumbild meiner sehnsüchtigen, ungezügelten Phantasie. Nicht nur ein Windhauch in einer schwarzroten Traumwelt. Seine Hand schließt sich um die meine, hält sie fest als ich sie finde. Ich fühle seine weichen Lippen auf mir, wie sie jeden Zentimeter meiner glühenden Haut liebkosen. Spüre seinen Atem. Dann fährt er fort mich zu streicheln, jetzt schon wesentlich fordernder!

Rote Funken entzünden sich auf meinem Köper, dort wo er mich berührt. Sein Gesicht ist ganz nah über mir seine Augen scheinen direkt in mich einzudringen, umgeben von dem leuchtenden Kranz seiner langen goldrot schimmernden Locken, hinter denen verschwommen das Flackern des Feuers aufscheint. Ich stürze in die Schwärze des Abgrundes meiner Gefühle als sein Mund sich mit dem meinen vereint. Endlos tief hinab in einen dunklen Schlund aus dessen Schwärze plötzlich züngelnd die noch blassrote Flamme der Lust auftaucht. Mit jeder seiner Zärtlichkeiten mit der er mich verwöhnt, mit jeder seiner Berührungen bekommt sie Nahrung, wächst zischend empor.
Von dem kleinen, schwach leuchtenden Flämmchen, zu einem dunkelroten, Hölleninferno, das alles was sich ihm in den Weg stellt verzehren, vereinnahmen will.

Und doch ich bleibe äußerlich ruhig genieße die so lange entbehrten Zärtlichkeiten, ein leises Lächeln auf den geöffneten Lippen. Es ist, als schwebe ich zeitlos in einem Feuer, das nicht verbrennt. Stattdessen einhüllt, mich trägt in einer wohlig, warmen, glutroten Wolke aus Vertrauen und Hingabe. Ich lasse mich fallen, in seine geöffneten Arme, denn ich weiß ich werde aufgefangen. Ich weiß er wird zu mir kommen, wenn die Zeit dazu reif ist.......und ich vertraue ihm, dass er weiß wann es soweit ist. Als es soweit ist und mich der dunkelrote Flammensturm, ganz erfasst hat, ist er auf mir.......in mir....nimmt mich mal hart, beherrschend,.... dann wieder zärtlich sanft. Ich öffne meine Augen, schaue ihn an um ihn ganz wahrzunehmen, ihn in mich aufzusaugen, jede einzelne Regung von ihm zu erfassen.
„Schon“ flüstere ich, während ich mich in einem nicht endend wollenden Orgasmus verströme. Es ist ein lang anhaltendes Fliegen, zusammen erreichen wir ungeahnte Höhen, durchschreiten Hand in Hand das Feuer der Leidenschaft welches kaum merkbar in uns abklingt. Kurz niederbrennt nur um sich gleich danach wieder frisch genährt, hell und strahlend zu erheben.
Noch lange verzaubern die rötlichen Flammen unsere ermatteten Körper, umhüllen uns, mit allmählich schwächer werdenden Schatten, um uns schließlich in der einsetzenden Schwärze der Nacht zurückzulassen.
Als ich nochmals aufwache, liegt er bei mir.
Er hat den Arm um mich gelegt und schläft. Der Raum ist in graues Dämmerlicht getaucht, denn das Feuer glimmt nur noch schwach und die Kerzen sind auch bereits erloschen. Doch mir ist nicht kalt, denn ich fühle mich geboren unter der dunklen Umarmung seiner Nähe.
Eine wohlige, allumfassende Ruhe ist in mir. Ich lausche noch eine Weile seinen gleichmäßigen, zufriedenen Atemzügen, dann schlafe auch ich wieder glücksselig ein.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 7566

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben