Jeans wegfetzen, tschüss und weg? Berisha anmachen? Ohne Wenn und Aber… einfach nachfragen, ob sie gern mal Model wäre? Vor einer teuren Kamera? Aber auf solch plumpe Angebote fällt heute keine einzige Frau mehr herein, Berisha, sicher auch Du nicht. Ich kenne Dich ja nicht mal. Ich sehe nur Deine kunstvoll nachgezogenen Augenbrauen, unter der schwarzen Bluse kann ich sanft geschwungene Titten erahnen… ob Du, rund um den Bauchnabel, ein Tattoo hast? Oder auf einer Deiner wirklich heissen Pobacken? Ich sehe es Dir an, Berisha, Sex hast Du schon gehabt, auf jeden Fall. Deine Art, sich zu bewegen, die espressoverlangenden Kunden direkt anzuschauen, Deine ruhigen Hände, während Du Geld zählst… doch, Berisha. Du hast Erfahrung, und das ist gut so. In was habe ich mich denn verliebt? In eine Frauenseele, die ich gar nicht kenne? In Deine Art, sich zwischen den Tischen zu bewegen? In Deine mattgrünen nameless Turnschuhe? Nameless, klar. Ich gehe nicht davon aus, dass Du allzu viel verdienst, Berisha. Lass Dich einfach meine Gedankenprinzessin sein, erhelle meinen Grossraumbüro-Alltag, lass mich, ganz entspannt, an Deinen Hintern ran. Offen anmachen kann ich Dich, in diesen düsteren #metoo Zeiten, nicht mehr. Wie Eunuchen müssen wir uns verhalten, wir Männer. Pralle Brüste unter engen Blusen? Duftendes Haar? Hübsch geschwungene Lippen? Ein sich unter dem Bikini abzeichnender Camel Toe? Runde, herrlich anzusehende Arschbacken? Nö, Pustekuchen… tief durchatmen… da stehen wir doch drüber, wir Männer. Wir sind ja nicht Weinstein. Wir sind Müller, Huber und Seppert, solide Familienväter, klardenkende Beamte… so eine Berisha wirft uns nicht aus dem Konzept. Ach, Berisha… ich gäbe ein Königreich für einen Blick unter Deine Jeans. Was Du wohl für Unterwäsche anhast? Lass mich nicht darben, Süsse… Jahrhunderte lang war es doch so einfach. Man war Ritter. Galoppierte durchs Dorf. Hielt auf dem Dorfplatz inne. Krallte sich Kunigunde oder Wendelgard. Riss sie zu sich aufs Pferd. Und vögelte sie so richtig durch, noch bevor der Waldrand in Sicht kam – zur Freude aller. Auch Kunigunde und Wendelgard jauchzten, währenddem sie von stahlharten Ritterschwänzen gepfählt wurden. Sie waren ja in guten Händen. In Ritterhänden. Aber heute? In der kleinen Konditorei? Da darfst Du, Berisha, vollkommen straflos enge Jeans tragen und uns Männer wahnsinnig machen. Ich glaube, ich brauche heute Abend nach der Arbeit nochmals einen Espresso. Ich kann nicht genug bekommen von Deinem Augenweide-Arsch. Meine Frau zuhause wird kaum merken, wenn ich etwas später zur Tür hereinkomme. Sie sitzt am Morgen vor der Glotze – und am Abend noch immer. Aber meine Gedanken sind lebendig, und, ja, mein Schwanz auch, Berisha. Er will bloss spielen. Lässt Du mich?
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