Die Brücke

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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Die Brücke

Die Brücke

Stayhungry

Es duftete jedenfalls schon köstlich und der Tisch war ansprechend gedeckt.

Wie ich erwartet hatte, sollte es diese leichte Mittelmeerküche geben, die den Gaumen entzückt, den Magen befriedigt und den Körper gänzlich unbeschwert läßt — stets ein Vorteil, falls ein Abend oder die ihm folgende Nacht noch verheißungsvoll würde. Und der Suchende will stets gewappnet sein, kann doch jede Chance die einzig wahre sein. Nun, ganz so fixiert war ich nicht, aber es war auch nicht einfach Zeitvertreib. Und so fragte ich Freddy, wie es denn Rikki ginge, denn wenn sie in Kürze kommen sollte, wollte ich sie nicht direkt überfallen, es konnte ja sein, dass sie vielleicht einfach mal abschalten wollte. Freddy sagte, er habe eigentlich einen guten Eindruck, ich werde angetan sein. So war es auch.

Rikki hatte sich wieder ausstaffiert mit gutem Gespür. Ein trefflicher Coiffeur hatte ihr eine wallende, kastanienrote Mähne beschert und offenkundig nahm sie gerade nicht ab, was der Stimmung des Abends sicher zuträglich sein würde. Die schlichte helle Bluse und ihre enge dunkle Hose brachten ihre nicht makellose, aber sehr ansprechende Figur gut zur Geltung. Und die Perlenkette passte hervorragend. Die Sorgen, Nöte und Demütigungen hatten Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen, aber das machte sie nur anziehender, eine Frau mitten aus dem prallen Leben, die zu Recht das Haupt erhoben trug. Sie schien halbwegs unbeschwert, zumindest gut gelaunt, und so fragte ich bewusst nicht, wie es gehe, sondern sagte ihr, dass ich mich freue, sie zu sehen. Das verstand sie in jeder Hinsicht richtig, ihr Blick bekam eine nachdenkliche Note, aber ihre Stimmung schien sich deshalb nicht einzutrüben.

Julia und Freddy waren da unbefangener, fragten und fast im Plauderton erfuhr ich so manches über ihre Situation, wie es ihr ging mit dem Verflossenen, dem Verlorenen, wie er sich verhielt zu seinen Kindern und w

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