Die nächste Kreuzung wurde durch ein vergammeltes Verkehrszeichen angekündigt, neben der Straße ein Wartehäuschen aus Beton für Busse, die wohl nur selten im Laufe des Tages vorbeikamen. Aber einer würde wohl doch bald kommen, denn im Schatten des Häuschens stand eine Person und wartete, eine Frau, wie er beim Näherkommen bemerkte. Eine nicht mehr ganz junge Frau in einem kurzen schwarzen Kleid mit großzügigem Ausschnitt, der ihm, typisch Mann, natürlich sofort auffiel. Neben ihr auf dem Boden standen eine Reisetasche aus Plastik und ein halbvoller, grauer Leinensack. Sie streckte die Hand aus, wollte offensichtlich mitgenommen werden. Er hielt an, denn er nahm immer gerne Leute mit, dann hatte er etwas Unterhaltung und meistens konnten ihm die Begleiter ohne Probleme den richtigen Weg zeigen. Am liebsten nahm er Frauen mit, weil er sich mit denen am besten unterhalten konnte und weil er weibliche Gesellschaft generell liebte. Bei jungen Männern hatte er immer ein mulmiges Gefühl, ob sie nicht doch etwas im Schilde führten und ihn beklauten. Bei Frauen, da war es sich sicher, würde das nicht geschehen, deswegen Frauen, besonders wenn sie Kinder dabei hatten oder noch ganz jung und attraktiv waren.
Die Frau war weder ganz jung noch hatte sie ein Kind bei sich. Sie war solo und sehr froh, dass er gehalten hatte, denn sie bekreuzigte sich und ließ ein lautes „gracias a dios“ vernehmen. Aber sie war attraktiv. Sie mochte so um die Vierzig sein, etwas gedrungen, aber gut proportioniert. Ihre Haut war ein sanftes Braun, die mittellangen schwarzen Haare wurden auf der Mitte des Kopfs von einem Reif zusammengehalten. An den Ohrläppchen hingen große Ohrringe und um den Hals hatte sie ein Kettchen mit einem kleinen Kreuz. Sehr aufreizend und geradezu ein Blickfang war ihr großzügiges Dekolleté, das zwei wunderschön geformte, prächtige Halbkugeln sehen ließ.
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