Der Schweiß rann in kleinen Bahnen von seiner Stirn. Wenn er ihn nicht rechtzeitig abwischte, weil seine spärlichen Augenbrauen die Rinnsale nicht abhielten, gelangten sie in seine Augen, trübten seinen Blick, er musste zwinkern, mit den dreckigen Fingern oder dem feuchten Taschentuch die Augen auswischen, um da Brennen auf den Schleimhäuten, das sie verursachten, zu vermeiden. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren, denn zu den Sichtproblemen, kam die Hitze und der Dreck auf der Windschutzscheibe, weil das Spülwasser ausgegangen war. Er brauchte aber eine gute Sicht und musste sich konzentrieren, denn die Straße war sehr schlecht, übersät von Schlaglöchern und Unebenheiten, hinter jeder Kurve konnte plötzlich ein Ochsengespann, ein Radfahrer oder eine andere Überraschung auftauchen. Hinzu kam, dass er sich ständig orientieren musste, an jeder Kreuzung, an jeder Abzweigung musste er entscheiden, welches wohl die richtige Richtung war, denn Hinweisschilder schien es in diesem Land nicht zu geben. Er bereute inzwischen, dass er die viel bequemere autopista verlassen hatte und sich stattdessen auf miesen Straßen durch eine ziemlich unattraktive Gegend quälte. Warum war er nur hier, was suchte er überhaupt hier in dieser gottverlassenen Gegend? Eine plausible Antwort hatte er nicht, aber zurück wollte er auch nicht, also würde er noch einige Kilometer durch die Pampa fahren müssen, vorbei an Mais- und Tabakfeldern, vorbei an den riesigen Flächen mit Zuckerrohr. Alles war gelb und braun, kein wohltuendes Grün, nirgends Wald, kaum Bäume oder Büsche und nirgends auch nur das kleinste bisschen Wasser, kein Fluss, kein Teich, nada. Die Hoffnung auf mehr landschaftliche Abwechslung versprachen die dunklen Berge am Horizont, denen er sich langsam näherte und in der Tat wartete dort eine ungeahnte Überraschung auf ihn. Aber noch war er meilenweit entfernt.
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