Der Buchhändler

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Michael Müller

Schwer atmend stand er ihr gegenüber. Seine Finger spielten in ihrer Liebesgrotte und streichelten Lisa nun auch zu ihrem Orgasmus.

„Du hättest nicht weg gehen sollen“ sagte sie als sie sich beide wieder einigermaßen erholt hatten.

Er nahm sie bei der Hand und führte sie in sein Büro. Beim Waschbecken reinigte sie sich von seinem Erguss. Dieser Ausbruch ihrer Gefühle, die Lust welche sie erlebt hatten, ließen beide für einige Zeit sprachlos.

„Gehen wir“ sagte Leo und fasste Lisa am Arm. Es klang mehr wie eine Frage.

Lisa nickte und gemeinsam verließen sie den Laden.

Der Kellner im „Käuzchen“ begrüßte Leo wie einen alten Bekannten. Mit der Getränkekarte brachte er auch gleich ein Glas Wein für Leo mit. Leo bestellte für Lisa das gleiche und der Kellner zog sich zurück.

„Danke, dass du für mich bestellt hast“ sagte Lisa und der Ton ihrer Worte klang leicht verstimmt.

„Ich denke, ich hab dir nur eine Entscheidung abgenommen“ verteidigte sich Leo. „Bist du hungrig?“

Lisas Wein wurde gebracht und Leo fragte nach den Speisenangeboten. Der Kellner zählte die wenigen Speisen auf und Lisa bestellte.

„Du scheinst ja eine VIP zu sein, wenn du sofort mit einem Glas Wein begrüßt wirst.“

„Ich komme seit einigen Jahren regelmäßig hier her und den Kellner, den Otto, kenne ich seit meinem ersten Besuch. Anfangs hatte er ja ein kleines Problem mit mir“ Leo grinste.

„Hast du dich bei deinem ersten Besuch gleich so richtig betrunken?“ forschte Lisa nach.

„Nein. Der Herr Otto hat sich in mich verliebt. Ist aber in der Zwischenzeit geklärt“

Lisa beobachtet den Kellner nun genauer. Seine Bewegungen erschienen ihr je länger sie ihn beobachtete immer femininer.

„Armer Kerl“ bemerkte Lisa nach einiger Zeit.

„Wieso arm? Es hat halt nicht geklappt“

„Was hat nicht geklappt?“ wollte Lisa nun genau wissen.

„Die Beziehung“ antwortete Leo und nahm einen Schluck von seinem Wein.

„Du meinst – du willst mir sagen – Moment! Ihr wart ein Paar?“ Lisa sah Leo ungläubig an.

„Nein, kein Paar. Wir waren drei- vier Mal zusammen. Sicher, Otto dachte an eine Liebesbeziehung. Ich machte ihm aber klar, dass für mich eine reine Männerbeziehung nicht möglich ist. Nun sind wir gute Freunde und können einander auch hin und wieder einmal treffen. Er kann sehr unterhaltend sein“ erklärte Leo.

„Du bist also Bi“

„Sind nicht alle Menschen Bi? Wir werden nur zu einer Norm getrieben – erzogen. In einigen Gesellschaften fällt es Niemanden auf, wenn Männer Hand-in-Hand gehen, sich zur Begrüßung umarmen und küssen. Dabei hatten viele Männer homoerotische Erlebnisse in ihrer Pubertät. Aber kaum einer wird sich dazu bekennen.“

„Frauen haben's da leichter, meinst Du?“

„Ich denke, ja. Hattest du nie was mit einer Freundin?“

Lisa drehte nachdenklich ihr Weinglas zwischen ihren Fingern. „Ich denke, über Sexualität wird sehr selten gesprochen. So im Detail, meine ich. Ich gebe aber zu, dass mich die Vorstellung, dich mit einem Mann beim Liebesspiel zu beobachten erregt.“

Nach einer Pause sah sie Leo an: „Hast du ihn gefickt?“

Leo nickte.

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