Bucket List

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Alina Soleil

Nina: Ich hätte kein Problem damit, das auch hier zu teilen, aber du hast Recht. Wir müssen ja nicht alles verraten.

Luisa: Also weiter mit E. Nein F.

Nina: Aber zu E gab’s ja auch noch das Einkaufszentrum und …

Luisa: Nix, wir machen weiter mit F.

Nina: F wie Flugzeug? Oder Fitnessstudio?

Luisa: Oder die Nummer im Fahrstuhl?

Nina: Ach ja, das ist gut. Die Nummer im Fahrstuhl. Eine weit verbreitete Fantasie, aber in der Realität nur sehr schwer umzusetzen, wenn du nicht die Bullen am Hals haben willst. Es kursieren Geschichten und sogar Videos im Web, aber das sind meist nur kurze Sequenzen und fürs Kommen reicht die Zeit hinter den geschlossenen Fahrstuhltüren meist nicht. Und auch die Fahrt selbst bringt’s nicht. Man ist einfach zu schnell von unten nach oben gefahren.

Der Trick ist, dass man spät nachts, am besten in den frühen Morgenstunden, zugange sein muss. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, am geringsten. Nachts kann man ziemlich gefahrlos von ganz unten nach ganz oben fahren und dabei im Stehen ficken. Für unseren Bucket-List-Eintrag waren wir in Berlin im Park Inn am Alexanderplatz. Das Hotel hat insgesamt 37 Stockwerke, wir kamen aber irgendwie nur bis Nummer 35. Ohne Zwischenstopp braucht der Aufzug von der Lobby bis nach ganz oben etwa 35 Sekunden. So schnell kommt keiner.

Aber: wenn du von Stockwerk zu Stockwerk fährst und der Aufzug jedes Mal die Tür auf- und wieder zumachen muss, dann dauert das deutlich länger. Jetzt hält der natürlich nicht an jeder Hochhausetage, zum Beispiel springt der von 3 zu 7 glaube ich, und auch weiter oben hat das Hotel nicht auf jedem Stock Zimmer. Aber insgesamt sind’s etwa 20 Stopps. 20 mal etwas mehr als 10 Sekunden, macht über drei Minuten bis hoch, und die gleiche Zeit wieder bis runter.

Und so hatten wir unsere Challenge: Mindesten 1 Orgasmus auf dem Weg bis rauf und wieder runter. Wir also nachts rein, jeden Knopf gedrückt bis oben, ich Rock hoch, Slip hatte ich keinen an, Hände auf die Stange, gegenüber der Tür, er nimmt mich von hinten. Im großen Display spiegelt sich der Eingang, wir glaubten sofort stoppen und uns einfach aufrecht hintereinander hinstellen zu können, wenn jemand vor der Tür gestanden hätte. Aber ehrlich jetzt: im Ernstfall hätte das wohl kaum geklappt. Wie auch immer, wir haben’s durchgezogen. Bis oben waren wir schon ordentlich in Fahrt, aber gekommen bin ich erst auf dem Weg runter, kurz vor der Lobby. Maik hat das nicht geschafft. Wir sind dann noch in die Tiefgarage runter, und da habe ich den Türöffner dauergedrückt und es ihm schnell mit der Hand gemacht. Sein Sperma flog im hohen Bogen in die Garage, so hat er den Aufzug nicht zugesaut.

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