Luisa (holt tief Luft): Puhh, ich glaub, ich werde auch grade etwas wuschig... Äh, Moment, ich muss mal kurz wegen dem Mikro schauen, hier blinkt was … OK, alles gut. Du kannst weitermachen.
Nina: OK. Ich würde sagen, wir sind jetzt bei M. Das heißt: Museum! Tataa! Der Knaller, sag ich dir. Und so krass, das glaubt uns eigentlich keiner.
Luisa: Stimmt, beim Lesen dachte ich auch, das ist jetzt erfunden. Sowas gibt es nicht.
Nina: Gibt’s doch, eben weil niemand damit rechnet.
Luisa: Wollen wir’s erzählen, oder aufs Buch verweisen?
Nina: Nix da, wir erzählen das jetzt. Vielleicht halten wir’s dann hinten raus ein wenig kürzer, sonst wird der Podcast ja viel zu lange.
Luisa: Gute Idee.
Nina: Also, Museum jetzt. Das war eigentlich auch vor der Bucket-List und war anfangs eher ne Schnapsidee. In meinem Heimatland gibt es so ein ultramodernes Museum mit ganz schrägen Ausstellungen, Happenings, und so. Installationen wie der Kram von Boys, Fett in der Ecke, Klos, die keine Klos sind, sondern angeblich Kunst, ein Mobile mit zersägten Schaufensterpuppen, so Zeug halt. Ich sag‘ jetzt nicht, wo das Museum genau ist, sonst kriegen wir vielleicht im Nachhinein noch Ärger. Jedenfalls machen die dort auch Live-Performances mit durchgeknallten Künstlern. Leute, die auf der Bühne nix anderes machen als im Kreis rückwärts zu laufen und immer mal wieder „HA!“ zu rufen. Oder das mit der Nacktkünstlerin, die sich rohe Eier unten reingesteckt hat und sie dann beim Rumlaufen rausfallen ließ.
Wir haben dann aus ner Wette heraus überlegt, dass wir uns in die Ausstellung reinschmuggeln mit ner eigenen Performance, um uns über den Schwachsinn lustig zu machen.
Luisa: Aber das muss doch auffallen, da gibt es doch Programmhefte. Und Angestellte im Museum, Ordner und so.
Nina: Programmhefte gibt es, aber es ist Teil der Provokation, da nicht alles reinzuschreiben. Und die Ordner haben selbst keinen Dunst, was Kunst ist, und was weg kann.
Wir sind also da rein, an einem Dienstag oder so, wenn nicht so viel los ist. Wir waren komplett nackt und über und über mit weißer Farbe beschmiert. Und haben uns in einer Ecke, neben einer Installation mit lauter Crashtestdummies auf einen Stuhl gesetzt, Maik zuerst, ich dann verkehrt herum auf ihn drauf, die Arme um seinen Hals, die Beine links und rechts. Wir haben uns „Sitzende Muse – die Verliebten von Rhode Island“ genannt.
Bucket List
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