Mittlerweile waren alle anderen Gäste gegangen. Nur noch sie beide und ein leicht gelangweilter Kellner waren übrig. Büffet für zwei. Er schaute auf die Uhr, bald halb elf. So langsam musste er vorankommen. Sein Plan stand fest. Er würde sich räuspern, auf diese Weise ihre Aufmerksamkeit auf sich lenken und sie dann elegant und charmant in seinem schönsten Englisch ansprechen. Er war von Anfang an überzeugt, dass Englisch die einzige Sprache war, die sie beherrschte, von ein paar Brocken Behelfsdeutsch einmal abgesehen. „May I recommend you the very fine crème du chocolat as a sweet. I had it myself and as I can see there is still some there.” Sie würde überrascht zu ihm hinschauen und ihr grimmiges Gesicht würde in ein Lächeln übergehen und sie würde erwidern: “Oh, thank you very much. I will try it.” Und nachdem sie die braune Versuchung probiert und anerkennend genickt hätte: „You are so very nice and so helpful.” Sie würden noch ein Weilchen banale Sätze austauschen, dann würde er aufstehen, an ihren Tisch treten und sich vorstellen. Sie würde ihn anlächeln, ihm die Hand reichen und sich ihrerseits vorstellen. Laura, der Name würde zu ihr passen. „Why don’t you take a seat here? Please sit down.” „Herr Ober, bitte noch zwei Gläser Champagner“. „Sehr gerne, mein Herr, aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass wir in 5 Minuten schließen.“ Der Champagner würde kommen und sie würden einander zuprosten „Cheers.“ „Cheers and thank you once more.“ „Why thank you?” Ein Wort gäbe das andere und angesichts der nicht mal mehr fünf Minuten, die noch verblieben, würde er vorschlagen, das Lokal zu wechseln. Er kenne da einen Club, in dem er nicht nur Stammgast sondern sogar Mitglied sei. Und auf ihre Nachfrage, ob es ein Nachtklub sei: „Yes, indeed, it is a night-club. Do you know the Crazy Cat? Not everybody is allowed to go in. Please, let us take my car. It is a Porsche, you know. Have you ever sat in a 911 Targa?” Und dann, und dann …
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