Bümpliz klingt nicht einmal halb so cool wie Bornholm. John o' Groats. Cinque Terre. Oder was der schönen Plätzchen dieser Erde mehr sind. Bümpliz hat aber Frauen. Viele Frauen. Viele Männer auch, klar, und um sie dreht sich im Grunde diese Geschichte. Des ohnehin übersexualisierten weiblichen Busens waren sie überdrüssig. Die Vagina war zur Gefahr geworden – Nachwuchs leisten konnte sich nämlich im Jahr 2021, in dem diese Erzählung spielt, ohnehin keiner mehr. Allenfalls langes, wallendes Haar setzte noch einen Schlüsselreiz.
Die Monroes, Twiggies und Klums der Vergangenheit waren in Vergessenheit geraten. Alles hatte der männliche Verstand durchexerziert, von allem hatte er sich verwirren, blenden lassen: Wespentaille. Bikini. Lycra-Beinkleider. Wonderbra. Tief sitzende Jeans. Jetzt aber, mitten in diesem unwiderstehlichen Jahrtausend, war die Libido am Schwächeln; der Jagdinstinkt ermattete. Seit es 3D Internet und Virtual Reality gab, konnte man die Frauen ja direkt durch den Bildschirm hindurch anfassen. Kommunizieren konnten sie auch, diese virtuellen Weiber – das iGirl, das sich auf jedem iPhone aufrufen liess, war belesener, vielseitiger und vor allem besser gelaunt als die schwarz angezogene Schnepfe zuhause, die weder kochen, noch nähen, noch bügeln konnte und das Emanzipation nannte.
Dumpf und öde schlichen sie durch die Strassen, die Männer, um Triebe abzureagieren, die sie gar nicht (mehr) hatten und sich auf Beuteschemata festzulegen, die noch nicht einmal existierten. Auch die Freude am Alkohol war verpufft, seit das Gesundheitswesen zusammengebrochen war und die Folgen sämtlicher Exzesse direkt auf die eigene Brieftasche schlugen.
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