Bums mit Folgen

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Bums mit Folgen

Bums mit Folgen

Sven Solge

“ Er hob ihre Hand hoch und schmiegte seine Wange in ihre Handfläche, dabei fühlte sie seinen weichen Bart.
Dieses Verhalten erzeugte in Petra ein eigenartiges Gefühl. Was veranlasste ihn ihre Hand zu küssen, oder sie an seine Wange zu halten? Auch die Begrüßung war nicht die eines Fremden gewesen. Konnte da mehr sein als nur das schlechte Gewissen?
Ok, es war ihr durchaus nicht unangenehm, wie er sich verhielt, aber so wie er aussah hatte er bestimmt eine Freundin oder war sogar verheiratet. Einen Ring hatte er jedenfalls nicht am Finger, aber das hatte in der heutigen Zeit nichts zu bedeuten.
Es klopfte und kurz darauf betrat Schwester Irene das Zimmer: „Ach Alex du bist ja schon da!“, begrüßte sie Petras Besucher, wie einen alten Bekannten. „Ich wollte gleich bei dir Anrufen und dir mitteilen, dass Petra aufgewacht ist.“ Als sie sah, dass Alex Petras Hand hielt, schmunzelte sie etwas in sich hinein. Hatte sie es doch geahnt, die beiden, schönen Menschen passten einfach perfekt zusammen.
„Ich sehe, Petra hat dir deinen Fehler schon verziehen!“ Nickte dabei in Richtung seiner Hand.
„Ja, hat sie!“, sagte er. „Aber nur unter der Bedingung, dass ich jeden Tag herkomme und ihre Hand halte, bis sie wieder genesen ist!“
Jetzt lachte Schwester Irene doch laut: „Und diese Bedingung erfüllst du natürlich sehr gerne!“
An Petra gewandt, sagte sie: „Ich muss bei dir Fieber messen und deinen Gips kontrollieren, soll Alex solange das Zimmer verlassen?“
Alex hatte sich schon erhoben, um rauszugehen, doch Petra meinte: „Meinetwegen kannst du bleiben!“
Alex nickte, stellte sich aber ans Fenster und wandte ihnen den Rücken zu.
Kein Fieber und die Finger am Gips wurden gut durchblutet, stellte die Schwester fest und verabschiedete sich von Alex.
-*-
Die Zeit verging und für Petra war der Tag erfüllt mit dem Warten auf Alex. Unbeschreibliche Glücksgefühle rauschten bei ihr jedes Mal durch den Körper, wenn er ins Zimmer kam. Nach seinen zärtlichen Begrüßungsküsschen sehnte sie sich förmlich.
Allerdings hatte sie heute eine traurige Nachricht für ihn! Bei der Visite hatte der Stationsarzt ihr mitgeteilt, dass sie am nächsten Tag entlassen werden sollte.
Was wenn sie jetzt Alex nicht mehr sehen würde? Daran mochte sie gar nicht denken.
Als Alex am späten Nachmittag endlich auftauchte, war sie schon beunruhigt, weil er sonst immer um die Mittagszeit kam. Ohne, dass Petra etwas gesagt hatte, entschuldigte er sein zu spät kommen: „Ich musste noch etwas besorgen und das hat länger gedauert als ich gedacht habe.“

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