Busenfreundinnen

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Leif Larsson

„Da bin ich aber gespannt.“
„Ich auch, Mandy. Ich auch.“

Die Anzeige hing noch keine zwei Tage im Fenster, als eine junge Frau den Laden betrat. Obwohl Famke lange nicht mehr an sie gedacht hatte, erkannte sie sie sofort an dem kastanienbraunen Pferdeschwanz, der unter einem Fahradhelm hervorquoll. Mandy war schon auf dem Weg zu ihr, doch Famke war schneller.
„Hallo Celina! Heute solo unterwegs? Oder kommt die Frau Mama nach?“
„Ich komme in eigener Sache.“ antwortete das Mädchen mit der weichen Stimme.
„Darf ich fragen, ob ihre Mutter mit den Sport-BH´s zufrieden ist?“ erkundigte sich Famke, um das Gespräch in Gang zu halten.
„Sie hat jedenfalls nicht mehr gemault. Dann wird wohl alles in Ordnung sein.“
„Freut mich zu hören. Und was kann ich für sie tun?“
„Ich komme wegen der Anzeige.“
„Sie meinen, die studentische Hilfskraft?“ fragte Famke verblüfft.
„Genau. Ich wollte fragen, ob der Job noch zu haben ist. Oder bin ich dafür zu jung?“
„Selbstverständlich beschäftigen wir auch eine Schülerin. Falls sie noch nicht volljährig sind, müssten ihre Eltern allerdings einverstanden sein.“
„Das ist schon OK. Ich jobbe nicht zum ersten Mal. Wann könnte ich denn anfangen? Ich habe nämlich nur noch zehn Tage Ferien.“
„Wenn sie möchten, schon morgen. Wir können sofort den Arbeitsvertrag aufsetzen. Wenn sie ihn morgen unterschrieben mitbringen, kann es losgehen.“
„Fein!“ strahlte die junge Frau. „Ich freue mich sehr, dass ich bei Ihnen arbeiten kann. Und nennen sie mich ruhig Celina.“
„Schön, Celina. Ich heiße übrigens Famke. Und meine Kollegin da draußen, das ist die Mandy. Ich bin sicher, du wirst dich bei uns wohlfühlen.“
Wenige Minuten später war der Vertrag ausgefertigt und Celina machte sich auf einem teuer aussehenden Mountainbike glücklich auf den Heimweg. Beschwingt widmete sich Famke wieder ihrer Arbeit. Der Gedanke, das Mädchen die nächsten Tage um sich zu haben, beflügelte sie geradezu. Mandys nachdenkliche Blicke nahm sie gar nicht zur Kenntnis.

*

Pünklich um neun Uhr war Celina zur Stelle. Statt Markenklamotten trug sie diesmal verwaschene Jeans, ein grünes Sweatshirt, Turnschuhe und ein Baseballcap. Famke führte sie durch die Geschäftsräume und erklärte ihr ihre Aufgabe. Als erstes sollte sie die Warenbestände im Lager und im Verkaufsraum mit den Wareneingangslisten abgleichen.
„Diese Arbeit ist nicht besonders aufregend oder spannend, aber sehr wichtig für uns. Du kannst gerne am PC arbeiten. Aber um die Bestandslisten zu überprüfen, wirst du immer wieder ins Lager und in den Verkausbereich müssen. Die Ware ist bei uns übrigens nicht nach Größen sortiert, sondern nach Herstellerfirmen. Hier beispielsweise findest du Curvy Kate, daneben Freya, Cleo, Just Peachy und so weiter. Die Bestandslisten sind alfabetisch geordnet, von Ava Lingerie bis Wonderbra. Du kannst uns jederzeit fragen, falls etwas unklar ist. Wenn die Inventur abgeschlossen ist, kannst du uns bei der Dekoration helfen. Wir bauen nämlich ein wenig um. Da ist uns eine helfende Hand sehr willkommen.“

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