„Denk an den Slip!“ raunte ihr Famke zu.
Staunend betrachtete Celina die künstliche Frau, deren Schoß nun mit einem schwarzen Höschen blickdicht bedeckt war.
„Die sieht ja aus wie echt!“
„Aber das Luder bleibt nicht von alleine stehen!“ schimpfte Mandy und hielt Brigit unschlüssig im Arm. „Ich glaube, wir müssen ihr einen Stuhl anbieten.“
Nachdem sie die Puppe auf den Barhocker gesetzt hatten, begannen sie mit dem Ankleiden. Mandy hatte eine sehr verführerische Kombination aus schwarzen Netzstrümpfen, Strapshalter und Bügel-BH gewählt. Der schmale Strapsgürtel aus edler schwarzer Blütenspitze harmonierte durch seine elegante Optik hervorragend mit dem knappen Slip und den gepolsterten, mit Spitze überzogenen Cups, die aus den nachgiebigen Silikonbrüsten der Puppe ein atemberaubendes Dekolleté formten. Hinten zog eine geraffte Rücknaht die Aufmerksamkeit auf den knackigen Kunstpo. Zufrieden stemmte Mandy die Fäuste in die Hüften.
„Sieht scharf aus.“ kommentierte sie. Celina kämmte indessen eifrig die schwarze Kunsthaarmähne der Silikonschönheit.
Da saß sie nun, die Lady in Black, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, eine Hand auf den Oberschenkel gestützt, die Finger der anderen aufreizend in der Mähne vergraben.
„Gute Arbeit, Mädels.“ urteilte Famke und sah sich im neu gestalteten Verkaufsraum um. „Ich bin sehr zufrieden. Was haltet ihr davon, wenn wir uns morgen mit der schon lange geplanten Fahrradtour belohnen? Celina, du bist natürlich auch eingeladen.“
„Ausgerechnet morgen?“ opponierte Mandy. „An diesem Wochenende ist ein Motorradtreffen auf Schloss Moritzburg. Das habe ich fest eingeplant.“
„Dann fährst du eben zu deinem Treffen.“ entschied Famke kurz und bündig. „Wenn Celina möchte, radeln wir auch zu zweit. Wie sieht´s aus, Celina?“
„Sehr gerne! Wo soll es denn hingehen?“
„Ich kenne eine sehr schöne Querfeldeinstrecke nach Stolpen. Gerade richtig für eine mittlere Geländetour.“
„Na, dann viel Spaß, ihr Lieben.“ wünschte Mandy und klimperte beim Hinausgehen mit dem Zündschlüssel ihrer Triumph.
Mit gemischten Gefühlen sah Famke hinter ihr her. Einerseits fühlte sie Bedauern über die Absage ihrer langjährigen Partnerin, Freundin und Geliebten. Andererseits erfüllte sie die Aussicht auf einen ungestörten Tag mit der schönen Celina mit einer Vorfreude, die sie lange nicht mehr empfunden hatte.
*
Um zehn Uhr holte Famke Celina, die sich und ihr Fahrrad vom Linienbus auf das Hochland hatte transportieren lassen, an der verabredeten Haltestelle ab. Sie freute sich auf die Tour über die spätsommerlichen Felder des Hochlandes. Sie liebte es, wenn der warme Fahrtwind kühlend den Schweiß von ihren Brüsten leckte, die unter der weitgeschnittenen Bluse ungehindert zum Rhythmus der Fahrbahnunebenheiten wippen und hüpfen durften. Celinas Anwesenheit tat ein übriges, um ihre Stimmung zu heben und Mandys Abwesenheit nicht als Verlust empfinen zu lassen. Lachend lieferten sie sich immer wieder kurze Wettrennen. Obwohl Famke einige Kondition aufzuweisen hatte, hatte sie doch ihre liebe Mühe, mit der durchtrainierten Schülerin im körperbetonten Radlerdress mitzuhalten.
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