Der Tag, an dem ich es verkackte
Es kam nämlich der Tag, als ich es verkackte! Ich hatte eine Menge Material in mein Keller-Hobbyraum /-Büro zu bringen. Um nicht immer aufschließen zu müssen, was mit vollen Händen ja bekannter Maßen lästig und schwierig ist, machte ich einen kleinen Keil in die Tür. Mein geheimer Raum war ja hinter der Bücherwand – es konnte nichts passieren. Nach viel Geschleppe und Geräume machte ich dann Büroarbeit und als ich damit fertig war, wollte ich mir zur Belohnung die ‚Wurst pellen‘.
Als ich schon eine Weile zugange war und mir gerade anschaute, wie Kathleen von Lynn geleckt wurde, während sie auf dem Schreibtisch saß, hörte ich plötzlich einen Schrei hinter mir: „Das glaube ich jetzt nicht, oder?“
Ich fuhr herum. Mein Schwanz wurde innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde zum Schwänzchen, stand doch Carlotta vor mir! Im Hintergrund sah ich die Tür zum Flur angelehnt. Scheiße, dachte ich, der Keil, … ich habe den Keil in der Tür vergessen!
Carlotta schnappte nach Luft. Sie stand in der Tür zum Regieraum. Ihr Blick irrte von einem Monitor zum anderen. Sie verstand ziemlich schnell, schon weil sie Kathleen und Lynn sofort erkannte und das aus zwei verschiedenen Perspektiven. „Das glaube ich jetzt nicht …“, war das Einzige, was sie rausbrachte. Sie wollte umdrehen und rausrennen. Ich hatte inzwischen meinen Pimmel verstaut, sprang auf und hielt sie am Arm.
„Carlotta, bitte, bleib einen Moment.“
Wir standen jetzt im Büro – ein etwas neutralerer Platz. Ich ging schnell zur Kellertür und nahm den Keil weg. Die Tür fiel zu. Musste ja nicht noch mehr Zeugen geben.
Ich setzte wieder an: „Carlotta, bitte mach jetzt nichts Unüberlegtes …“
„Warum nicht, sag mir einen Grund, warum ich nicht zur Polizei gehen sollte.“
„Na, na“, stotterte ich, „weil, weil … du bist ja auch nicht ohne …“, improvisierte ich.
Konnte ich sie damit schocken? Offenbar, denn sie stockte.
„Ach so, der Herr will mich erpressen…“ Ihre Stimme wirkte jetzt sehr kühl.
„Nein, um Gottes Willen, ich will nur, dass du in Ruhe überlegst. Ich kenne deine Vorlieben, das hätte doch auch für dich Perspektiven. Beim Bund habe ich gelernt, dass man über schwierige Entscheidungen immer eine Nacht schlafen soll.“
Carlotta kommt mir drauf
Peep - Das Haus der 80 Augen
20 10-16 Minuten 0 Kommentare

Carlotta kommt mir drauf
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