Es ist Mittwoch, 20 Uhr, wie jede Woche ein Abend unter Freunden mit entspannter Atmosphäre und guter Laune. Die schwarzen, frisch eingefetteten Tanzschuhe glänzen und die Sohlen sind aufgeraut. Jetzt kann es losgehen!
Die fröhliche Melodie aus den Lautsprechern und die Bassstimme unseres Tanzlehrers ziehen uns in den staubigen, kleinen Tanzsaal. Draußen ist es schon dunkel und kalt. Die Vorhänge sind zugezogen. Wir sind allein und unter uns. Eine Mischung aus Schweiß und Deo unserer Vorgänger liegt noch in der Luft und kein Staubkorn liegt mehr an der Stelle, wo es vorher war. Nun heißt es Tanzbeine schwingen und Leidenschaft zeigen. Nichts ist leichter als mit ihr. Unser erstes Turnier liegt in naher Zukunft.
Mit der linken Hand halte ich ihre zierliche Hand, mit der rechten berühre ich ihren geraden Rücken und drücke sie näher an mich. Sie riecht gut. Mein Herz pocht schneller. Ihres auch?
Die Härchen in meinen Ohren wiegen sich im südamerikanischen Rhythmus der Musik, so wie unsere beiden Körper, die sich in meinem Traum vereinigen, nicht zum ersten Mal, und in der Horizontalen weitertanzen. Im Traum ist alles möglich. Doch mein Traum hat sich bis jetzt noch nicht erfüllt. Manchmal würde ich mich am liebsten von ihr führen lassen, mich ganz gehen lassen und ihr die Initiative überlassen. Doch das sieht unser Tanzlehrer nicht gerne. Es ist die Aufgabe der Männer, ihre Frauen zu führen, und das ist es ja auch, was Frauen wollen. Zumindest meine Tanzpartnerin teilt in dieser Hinsicht die Meinung unseres Tanzlehrers. Sie mag selbstbewusste Männer, die auch mal zupacken können. Das bedeutet für mich, ja keine Schwäche zeigen. Trotzdem kommt es vor, dass ich mich bewusst auf das Führen konzentrieren muss, sonst verfalle ich wieder meiner Schwäche. Jede Schwäche ist auch irgendwie eine Gabe. Vielleicht sollte ich jetzt aufhören zu träumen. Ihr gefällt mein Tanzstil.
Cha Cha Cha
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Cha Cha Cha
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