Charlottes Abschied

Episode 21 aus: Die Mädchen von Schloss Ruteberg

39 11-17 Minuten 0 Kommentare
Charlottes Abschied

Charlottes Abschied

Andreas

Charlie errötete. Innerlich spürte sie, dass Margot die Wahrheit sagte. Sie hatten diese Abreibung verdient und es wäre unfair, wenn sie sich dieser entziehen wollten. Ein kurzer Blick zu Tina sagte Charlie, dass diese es ähnlich empfand. Charlotte strich sich über die Sitzfläche ihres Rocks. Sie gab schweren Herzens die Antwort, die Maggie und Lotte erwartet hatten. Tina nickte, wodurch sie ihre Zustimmung mitteilte. „Ja, wir sollten diese Angelegenheit klären…wie habt ihr es euch denn vorgestellt…ich meine damit, wie ihr Tina und mir die Popos verhauen wollt?“ Lotte lächelte voller Vorfreude. Man sah ihr deutlich an, dass sie es kaum abwarten konnte, die Mädels vorzunehmen.
Das schlanke Mädchen grinste, als es die Hütte erwähnte. Charlie und Tina genügte ein gegenseitiger Blick in die Augen. Sie waren einverstanden, holten aber einen kleinen Aufschub heraus. In zwei Tagen sollte der Termin sein, der den zarten Kehrseiten der Mädels arge Probleme bereiten könnte.
Lotte und Maggie hatten vollstes Verständnis für Charlottes und Tinas Bedenken. Mit knallroten Popos wollten sie sich ungern von Hannes und Erwin verabschieden, zumal dieser Abend auf der Tenne stattfinden sollte. So einigte sich die vier jungen Frauen auf einen Termin nach diesem Date.
Es gab aber noch jemanden, der einer Verabredung entgegen fieberte. Stefan Bühler lud Renate zum Abendessen ein, was für sich alleine noch nichts Besonderes gewesen wäre. In Stefans Jackentasche befand sich jedoch ein kleines Etui, das zwei vergoldete Verlobungsringe enthielt. Die Schmuckstücke waren schlicht, aber schön gearbeitet. Stefan wollte Renate fragen, ob sie seine Frau werden möchte. Er war dementsprechend aufgeregt, als der Tag immer näher rückte. Renate empfand ähnlich, da sie insgeheim hoffte, dass Stefan diese Frage stellte. An einem warmen Hochsommertag trafen sie sich im “Capri“, dem angesagten italienischen Restaurant. Ein Alleinunterhalter spielte auf seiner Gitarre, sang dazu mit schmelzender Stimme Liebeslieder aus der sizilianischen Heimat. Renate lauschte ergriffen, während sie ihre Pizza verspeiste. In den Fünfzigern war dies ein innovatives Gericht, das den Deutschen nach dem verlorenen Krieg ein Stück Normalität wiedergab.
Stefan zitterte, als er nach dem Essen um Renates Hand anhielt. Er spürte, dass diese Frau diejenige war, die ihn glücklich machen konnte. Renates Augen schimmerten feucht, als er seinen Antrag vorbrachte. Sie wirkte glücklich, was der Wahrheit recht nahekam. Renate dachte an Anne, ihre 18-jährige Tochter. Endlich gab es wieder einen Mann im Haus, der sie und das Mädchen unterstützte.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 9597

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben