Hedwig zeigte Charlie nun ihr Zimmer, verabschiedete sich dann mit dem Hinweis, dass sie sich ja morgen früh im Deutschunterricht wiedersehen würden. Sie lächelte ihr dabei freundlich zu.
Drei Augenpaare fixierten Charlotte, als sie das große Zimmer betrat. Auf den unteren der beiden Stockbetten lümmelten jeweils zwei Mädchen. Das dritte saß an einem Schreibtisch, war dem Anschein nach mit dem Schreiben eines Briefes beschäftigt. Eine süße Blondine begrüßte sie:
„Hey, ich bin Lotte. Du musst die Neue sein, oder?“ Charlie nickte. „Ja, Charlotte, aber alle sagen Charlie zu mir.“ Eine leicht pummlige Brünette sprang von dem Bett auf. „Margot, kannst aber auch Maggie zu mir sagen.“ Nachdem Charlie ihr und Lotte die Hände geschüttelt hatte, meldete sich das Mädchen vom Schreibtisch zu Wort. Sie hatte kurze, schwarze Haare, die ihr etwas Jungenhaftes gaben. Aber sie war auch die Hübscheste von allen, wie Charlie gleich feststellte. Sie sprach leise, so dass Charlie genau hinhören musste, um sie zu verstehen. „Ich heiße Tina. Du bist uns herzlich willkommen, Charlie. Wie ich sehe, hat dir die Reiser schon eine Schuluniform verpasst. Dann kann ja nix mehr schiefgehen. Wobei man sich hier nie ganz sicher sein sollte, was das betrifft…“
Charlies neue Zimmergenossinen grinsten, während sie selbst etwas ratlos wirkte. Die Drei waren ihr durch die Bank freundlich gesinnt, aber was bedeutete diese Andeutung? Als sich Tina wieder an den Schreibtisch setzte, fiel ihr deren verkniffener Gesichtsausdruck auf. Sie fragte sie umgehend danach:
„Was ist denn mit dir passiert? Es sieht aus, als ob du starke Schmerzen hättest…“
Lotte und Maggie kicherten, worauf Tina ihnen die Zunge rausstreckte. „Sehr lustig, aber ihr kommt auch noch dran. Hoffentlich bald!“ Dann wandte sie sich an Charlie, die gar nichts mehr verstand.
„Frau Reiser meinte, dass es mir gut tut, wenn sie mich überlegt.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.