“ Ich ging aus Rebecca raus, hüpfte vom Bett, belastete nur ein Bein und hielt schmerzverzerrt meine Wade.
„Wieder ein Krampf?“ fragte Rebecca besorgt. Auch der Chef beugte sich nach vorn. Ich ruderte mit den Armen als würde ich das Gleichgewicht verlieren, dann hielt ich die linke Hand möglichst nah vor sein Gesicht, öffnete sie und pustete. Der feine Babypuder wurde in sein Gesicht, vor allem in seine Augen, befördert. Die Tränenflüssigkeit ging mit dem Puder eine innige Verbindung ein.
Instinktiv drückte er ab und es löste sich ein Schuss, der weit vorbei ging. Ich hatte den Krampf nur vorgetäuscht. Mit der einen Hand schlug ich seinen Arm mit der Pistole beiseite, mit der rechten Faust landete ich einen Volltreffer an seinem Kinn, der ihn zurückschleuderte. Er verlor das Gleichgewicht, kippte hintenüber und knallte mit dem Hinterkopf an die Kante eines Nachttisches. Es gab ein hässliches Geräusch.
Mein Boss lag auf dem Rücken. Unter seinem Kopf hatte sich eine Blutlache gebildet, die schnell größer wurde. Seine Augen waren offen und starrten ins Leere. Ich ging zu ihm und fühlte seinen Puls. Das heißt, ich versuchte es, aber da war nichts. Der Vorstandsvorsitzende eines großen deutschen Konzerns war tot.
„Scheiße“ sagte ich.
Rebecca war dazugekommen und hob die Pistole auf.
„Scheiße, was machen wir jetzt?“ fragte ich.
„Also, was DU machst, weiß ich nicht. Ich sehe das so: Mein Mann geht auf Geschäftsreise, sein Chauffeur nutzt die Gelegenheit, dringt in die Villa ein, zu der er einen Schlüssel hat und vergewaltigt die Dame des Hauses. Der Mann kommt zurück, weil er was vergessen hat. Er hat eine Pistole in der Hand. Der Chauffeur schlägt den Chef nieder, der prallt unglücklich gegen einen Nachttisch. Die Dame angelt sich die Pistole, erschießt ihren Peiniger und ruft geschockt und unter Tränen die Polizei. Eine Ärztin untersucht die Frau und findet Spuren von nicht einvernehmlichen Sex in ihrer Pussy. Die Frau wird Witwe, ist ihren fetten, untreuen Mann und einen Mitwisser los. Was hältst du von der Geschichte?“
„Damit kommst du doch nicht durch. Lass uns etwas anderes ausdenken…“
Weiter kam ich nicht. Rebecca zielte auf mich.
Um mich herum wurde es schwarz. Den Knall des Schusses habe ich nicht mehr gehört. Ich war tot, bevor mein Körper auf dem Boden aufschlug.
Chauffeur
18 8-13 Minuten 0 Kommentare
Chauffeur
Zugriffe gesamt: 10151
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.