Der morgendliche Verkehr war wieder mal gegen ihn.
Um acht Uhr hatte er einen Termin im Schlaflabor und nun war es schon 10 Minuten vor 8. Es war zwar nicht mehr weit, doch die Autos vor ihm bewegten sich nur im Schneckentempo.
Ryan wurde immer unruhiger, doch was sollte er machen. Um Punkt 8 kam er vor dem Labor an. Zum Glück fand er sofort einen Parkplatz, schnappte sich den Briefumschlag mit seinen Unterlagen und eilte zum Eingang. Die Dame am Empfang glich seinen Termin mit ihren Eintragungen ab und bat ihn im Wartezimmer Platz zu nehmen. Kein Wort über sein Zu-Spät-Kommen. Erleichtert setzte er sich in das leere Wartezimmer.
Plötzlich hörte er seinen Namen und bekam leichte Schnappatmung. Vor ihm stand wohl die schönste Asiatin, die er je gesehen hatte. Ryan war schon immer ein Fan von Asiatinnen, ob nun aus China, Japan, Indonesien egal, diese Frauen übten auf ihn einen unwiderstehlichen Beschützerinstinkt hervor. Weil sie meistens klein und zart gebaut waren und zusätzlich durch ihren Akzent, bei ihm etwas zum Klingen brachten.
Die Sprechstundenhilfe widerholte seinen Namen erneut, weil er immer noch auf dieses zarte Geschöpf starrte.
Er beeilte sich ihr Frage zu bestätigen und folgte ihr ins Behandlungszimmer.
„Ich bin Dr. Chen Lu!“, stellte sie sich vor und reichte ihm die Hand.
Also doch keine Sprechstundenhilfe, sondern die Fachärztin persönlich. Innerlich entschuldigte Ryan sich bei ihr.
Die Berührung durchfuhr Ryan wie ein elektrischer Schlag. Es kribbelte im ganzen Körper und die Finger, die sich um ihre Hand geschlossen hatten, brannten plötzlich. Erschrocken schaute er in die zu schmalen Schlitzen geschlossenen Augen der Ärztin und musste feststellen, dass bei ihr scheinbar das Gleiche passierte. Eine Ewigkeit hielten sie sich so bei der Hand, zumindest kam es Ryan so vor.
Doch dann unterbrach sie abrupt den Kontakt und schaute überrascht auf ihre Hand.
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