Chill-out mit Frau Dr. G.

Geschichten vom Anfang der Träume

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Chill-out mit Frau Dr. G.

Chill-out mit Frau Dr. G.

Stayhungry

So waren alle Abenteuer, oder wie man diese Ausflüge in die Wildnis des ungezähmten Begehrens und Begehrtwerdens auch nennen mochte, davon gekennzeichnet, dass ihm als Mann eben nur die Rolle des einfühlsamen, leidenschaftlichen Liebhabers zukam, der als Person keinen Platz im Leben der Frau einnehmen konnte, weil er aus den unterschiedlichsten Gründen dorthin nicht passte. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum er diese Grenzüberschreitungen überhaupt zulassen konnte.

Nun hätte er sich angesichts dieser Erfahrungen bequem zurücklehnen können, wie so viele andere auch, denn im Ergebnis musste er nichts riskieren und hatte sowohl seine beständige Ehe als auch das gelegentliche erotische Abenteuer.

Doch so einfach war die Sache nicht. Alle Lust will Ewigkeit. Und das quälte ihn, der den Damen still, umgänglich, höflich, charmant gegenübertrat, im Geheimen aber unersättlich war. Mehr noch, er brauchte die Erfüllung der Sehnsüchte in einer, der geliebten Person. Das hatte er mit seiner Frau erlebt und in dieser Intensität verloren. Was ihn zusätzlich schmerzte, war die Tatsache, dass nur er dies als Verlust empfand.

Die Affäre des vergangenen Jahres mit Carola hatte einen Hauch der Vereinbarkeit aller
Möglichkeiten beinhaltet, aber sie hatte in absehbarer Weise geendet, als sie den richtigen jungen Mann fand, der zu ihrem Leben passte. Ähnlich war es mit Elvira, seine kongeniale gelegentliche Partnerin in der Hingabe an bizzarre Lüste. Er wäre nun offen für eine vollkommene intime Beziehung, doch sie war, aus früherer Sicht unvorstellbar, nun nicht mehr empfänglich - von der Lust, sich einem ergebenen Jünger in intimsten Dingen offen zur Schau stellen, einmal abgesehen.

Wie er das Erlebnis mit Frau Dr. G. einordnen sollte, war ihm nicht klar, was sein Verlangen sich ausmalen sollte für die Zukunft ebenso wenig. Nur dass er scharf war auf sie, schon wieder, das war nicht zu leugnen.

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