Chill-out mit Frau Dr. G.

Geschichten vom Anfang der Träume

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Chill-out mit Frau Dr. G.

Chill-out mit Frau Dr. G.

Stayhungry

Aber Herr K.! Sie müssen doch nicht gleich die Flucht ergreifen. Es ist doch nichts passiert. Und ich bin auch gleich fertig.

Sie war nicht zusammen gezuckt, sondern hatte ihren Kopf mit frechem Lachen erhoben und die Brust gereckt.

Und die war nackt wie die Dame insgesamt.

*

Frau Dr. G. saß auf der Toilette der Hotelsauna und pullerte.

K. hatte zwar wahrgenommen, wie sie einige Minuten vor ihm die letzte, heißeste Sauna verlassen hatte. Aber er verweilte dort ohnehin immer länger als andere, und daher hatte er nur vermutet, sie hätte sich zur kalten Dusche und dann in den Ruheraum oder gar auf ihr Zimmer begeben.

Und nun stand er nackt vor ihr in der mit ästhetischen Accessoires wie Schilf in Amphoren, Raspeln von Dufthölzern, Seifenstückchen und Bruchstücke von farbigem Glas sehr ansprechend gestalteten, großzügigen Räumlichkeit, erschrocken, sie gestört zu haben und etwas peinlich berührt, ihr zu nahe zu treten - grundlos eigentlich, denn schließlich hatte ja sie vergessen abzuschließen.

*

K. hatte mit Frau Dr. G. einen anstrengenden Geschäftstermin absolviert. Beide waren sie im selben Hotel untergebracht und vor dem für den Abend vereinbarten Geschäftsessen im großen Kreis hatte sie ihm noch den Besuch der Sauna vorgeschlagen. Die Anregung nahm er gerne auf. Obwohl mehrere Konferenzteilnehmer hier wohnten, waren sie im Wellnessbereich allein. Dass auch niemand sonst anwesend war, erklärte er sich mit dem relativ frühen Zeitpunkt am späten Nachmittag, die viele für einen Stadtbummel nutzten, zwei Stunden später würde es hier lebendiger zugehen.

Der gelegentliche Saunabesuch nach einer Tagung war für K. ein interessantes Ereignis, sofern sich Damen hierzu einfanden. Diese waren hier in der Mehrzahl aufgeschlossen, mehr noch, die Initiative ging meist von ihnen aus. Dies war K., der stets Gentleman bleiben und sich keinerlei derber Anzüglichkeiten verdächtigen lassen wollte, sehr am Herzen gelegen. So beschränkte er sich, wenn es so gar nicht zur Sprache kommen wollte, darauf, die Vorzüge der Wellnesseinrichtungen des Hauses beiläufig einfließen zu lassen, und auf Nachfrage eher zurückhaltend zu bestätigen, dass ihm das nach einem anstrengenden Tag eine angenehme Entspannung sei. Es hatte fast immer eine Aufforderung zum Treffen dort zur Folge, manchmal auch ein wenig kokett.

In vorgeblich neutraler Situation - wir sind doch aufgeschlossene, moderne Menschen ohne Komplexe - konnten dann nicht nur Leib und Seele in gewohnter Weise entspannt werden. Auch das Glied des Mannes, der Po der Damen, die Gestalt ihrer Brüste und Brustwarzen und vieles mehr waren einer unverfänglichen Begutachtung zugänglich.

Hierbei die Einhaltung der Balance zwischen diskreter Zurückhaltung und Vermeidung unhöflicher Ignoranz zu suggerieren bedurfte eines gut entwickelten Feingefühls, musste wie beim erheblich leichteren Flirt doch stets das erotische Interesse genauso als Möglichkeit im Raum stehen wie der Wunsch nach ausschließlich freundlichem Umgang miteinander.

Einer Dame zu nahe treten aber war nach seinem Empfinden wirklich ein unverzeihlicher Fauxpas. Präsentierte sich eine Frau attraktiv oder gar unter Ausstrahlung erotischer Signale, die eben auch allgemein und nicht gezielt auf einen Mann im Besonderen gerichtet sein konnten, so waren hieraus eben keine Rechte für Männer zu Übergriffen, sei es verbaler oder physischer Natur, abzuleiten. Dass derlei gesellschaftlich zunehmend geächtet und geahndet wurde, fand seine uneingeschränkte Zustimmung.

Im Ergebnis waren ihm diese Zusammenkünfte stets ein Gewinn, zumindest an Einsichten in unbekannte Bereiche bekannter Damen. Sein Erkenntishunger war diesbezüglich unersättlich. Ansonsten ergab sich ein sehr breites Spektrum an Erlebnissen, von erschöpfter Hingabe an die Entspannung, in der letztlich jeder allein seinen Gedanken nachhing, über die Fortführung der bis dahin schon gepflegten Konversation ohne Tiefgang bis hin zu lärmendem Geschnatter, wenn die Damen Arsch an Arsch liegend sich lästernd an ihrer eigenen Heiterkeit berauschten.

Ernsthafte Frivolitäten hatte er in diesem Rahmen allerdings nie erlebt. Folgenlos im weiteren Sinne blieb eine Begegnung in diesem Rahmen, schon wegen besagter Einblicke, dennoch nie.

*

Frau Dr. G. nun hatte es ihm nicht leicht gemacht. Jung und voller Elan, war sie bei aller Sachlichkeit in beruflichen Dingen erkennbar humorvoll, ein wenig ironisch, eine nötigenfalls harte Verhandlungspartnerin, jedoch von absolut verlässlicher Fairness. Dies alles machte sie in einem Maß anziehend, das deutlich über die Wirkung ihres durchaus attraktiven, von eleganter Normalität geprägten Äußeren hinausging. Klein, zierlich war sie, mit spitzem Näschen und breitem Mund bei schmalen Lippen, die oft lächelten. Das lange schwarze Haar trug sie meist streng nach hinten gebunden, so auch jetzt.

Vollkommen unbefangen hatte sie in der aus indirekter Beleuchtung lichtgefluteten Sauna in der obersten, mehrere Liegeplätze umfassenden Etage auf allen Vieren ihr Tuch ausgebreitet, sorgfältig alle Falten glatt gezogen, noch einen prüfenden Blick in jede Ecke geworfen, bevor sie sich niederließ.

Dabei hatte sie ihren Po in seine Richtung gereckt, der ihr den Vortritt gelassen hatte. In hellem, orangem Licht konnte er ihre dunkle Rosette zwischen ihren Backen sehen, darunter ihre Schamlippen, eine herrliche fleischliche Pracht, die wenigstens hier durch Rasur ungehindert zu betrachten war. Auf ihrem Venushügel hatte sie nämlich nur die Bikinizone gepflegt, was er zunächst beim verstohlenen Blick in der Umkleide enttäuscht zum Anlass genommen hatte, zwischen ihren Beinen bärtige Lippen zu vermuten wie es seine Ehegöttin für angemessen zu halten pflegte.

Sie räkelte sich nun nicht gleich eben auf die Liegefläche, sondern begann noch ein wenig Smalltalk mit ihm, auf die linke Hand gestützt, das linke Bein flach auf dem Tuch, das rechte im Knie gebeugt senkrecht aufgestellt, den Arm lässig darauf gelegt, so dass es beim Blick in ihre Richtung unmöglich war, nicht weiter ihre Scham zu betrachten. Ihre ziemlich kleinen Brüste liefen in die dunklen Brustwarzen hinein spitz zu. All das nahm er wahr, weil er sich der direkten Ansprache nicht muffig oder verklemmt durch Abwenden entziehen wollte. Die klassischen Folgen für seine Männlichkeit verbarg er betont unauffällig unter dem gerafften Saunatuch.

Schließlich entließ sie ihn aus der Qual, legte sich auf den Bauch und richtete das Wort nicht mehr an ihn, auch nicht, als sie nach etwa zehn Minuten den Raum verließ. Irritiert, aufgewühlt, erregt, geil, rastlos hatte er die Zeit mit der Abwägung der Eindrücke verbracht, ob sie denn in irgend einer Weise etwas anderes bekundeten als das unbefangene Verhalten einer souveränen, modernen Frau, der Prüderie oder anerzogene Scham gegenüber natürlicher Nacktheit einfach fremd waren.

Eine Antwort fand er nicht und fast war er froh, als sie sich abschiedslos entfernte. Er gab sich nun der fast unerträglichen Hitze genüsslich hin und beschloss, sich anschließend im eleganten Sanitärbereich hinsichtlich des geweckten, aber ungestillten Verlangens Erleichterung zu verschaffen, einsam, aber ganz bei sich. Zeit würde er sich nehmen, sich vorzustellen, wie sie es trieben in der Hitze, sich langsam stimulieren, um nicht zu früh zu kommen im Durchleben seiner Träume.

Sanft zunächst, zärtlich, einfühlsam würde er in Gedanken ihre Lippen, ihre Brüste, ihren Schoß erkunden, liebkosen und auch ihren Anus, der in diesem Moment doch so unglaublich rein sein würde, dass sie es nur zulassen konnte, willig, sehnsüchtig, dankbar, um ihn dann anschließend mit wild fordernder Zunge in den Mund zu küssen, diesen ihrem Körper absolut ergebenen Mund, der kein Tabu und keinen Ekel kannte im Wunsch sie zu verwöhnen.

Und in den Zitrusduft der dampfenden Hitze würde sich jener unvergleichliche Geruch ihrer erregten Möse mischen, deren Saft und Geschmack er im Mund trug. Schließlich würde er auf ihrer Perle verweilen, seine Lippen würden sie zart, dann intensiv saugen und schließlich würde seine Zunge auf ihr vibrieren, bis der Orgasmus sie überkäme. Zuckend würde sie ihren Unterleib auf sein Gesicht drücken bis die letzte Welle der Lust verebbt wäre.

Natürlich würde sie ihn besteigen und züngelnd reiten bis sie sich kniend vor ihn kauerte, damit er sie ungezügelt von hinten nehmen könnte. Die Hände in ihren Arsch gekrallt würde er sie stoßen auf den Gipfel der Lust. Seine Faust in ihrem Nacken und gelegentlich auch seinen lustvollen Biss würde sie kommen in mehreren Wellen, willenlos sich ganz fallen lassen. Mit diesen harten Stößen würde er bald kommen und tief in sie spritzen. Nach einer zärtlichen Zeit in der glühenden Hitze würde sie sein Glied und er ihre Möse lecken, damit nicht gleich auffällig wurde, was sie getan hatten, wenn sie im Weg nach oben jemandem vom Personal begegneten.

Die Härte seiner Männlichkeit bedeutete ihm, dass es Zeit war, den Raum zu wechseln. Sein Glied züchtig bedeckt eilte er von der Sauna zur Toilette und öffnete von Erregung getrieben etwas ungestüm die Tür - und zuckte erschrocken zurück.

*

Nun bin ich fertig, strahlte sie, wischte kurz zwischen den Beinen hindurch, stand schwungvoll federnd auf und drückte die Spülung. Nun richtete sie ihren Blick sehr direkt auf seine starke Erektion, die hinter dem Saunatuch abzeichnete. Mit großen Augen und verschmitztem Lächeln fragte sie voller Mitgefühl: Können Sie eigentlich noch pinkeln mit diesem harten Glied?

Nein, hätte er ehrlich sagen müssen, doch verspürte er ja gar keinen entsprechenden Drang. Was ihn hergetrieben hatte, hauchte ihm schon ins Gesicht. Eine Antwort schien sie gar nicht mehr zu erwarten, denn mir der einen Hand hatte sie sein Glied schon ergriffen und massierte es sanft, mit der anderen verriegelte sie nun doch die Tür. Nah drückte sie sich an ihn, weiche Haut auf weicher Haut, und küsste ihn in den Mund. Dazu musste sie sich fast auf die Zehenspitzen stellen, denn sie war einen Kopf kleiner als er.

Das müssen wir weg machen, hauchte sie, sonst wird der Druck ja schmerzhaft. Er widersprach nicht und ließ sie in dem Glauben. Er hob sie einfach hoch auf den geräumigen Waschtisch und drückte sein Glied an ihre feuchte Spalte. Ein wenig nur drang er in sie, in ihre nasse, hitzige Enge. Sie stöhnte tief, schlang ihre Beine um ihn und forderte wild mit ihrer Zunge in seinem Mund. Ein klein wenig tiefer in ihre Möse, wieder zurück, ihre lang gezogenen Seufzer begleiteten seine sanften Bewegungen. Dann zog er sich abrupt zurück aus ihr, zu kraftvoll war seine Phantasie über die gierige Inbesitznahme ihres Unterleibes, jetzt mit dem echten Duft ihrer Erregung, ihrer Nässe. So viel schien sie gar nicht zu haben gegen einen unvermittelten Fick, denn als er sich ihr wieder entzog, wimmerte sie leise.

Doch er küsste sich über ihren Hals, Nacken, ihre Brüste, Brustwarzen, ihren Bauch zwischen ihre Beine und das kommentierte sie mit lautem, lustvollem Stöhnen. Klatschnass war ihr Geschlecht, nur von ihrer Erregung, und sie schmeckte herrlich. Gierig leckte, saugte er und dass sie Kaffee gepinkelt hatte, war ihm ein zusätzliches Geschenk.

Hoch drückte er ihre Beine bis an den raumbreiten Spiegel und leckte sich weiter an ihren After, diesen herrlich engen Muskel. Tiefes, dunkles, bejahendes Hauchen kam aus ihrer Kehle und seine Zunge kreiste auf ihrer Knospe, die sich langsam dem Werben hingab und öffnete. Er drang mit spitzer Zunge ein wenig tiefer, um sie dann wieder weich um diesen Ring tänzeln zu lassen. Sein Mund wanderte wieder hoch und konzentrierte sich auf ihre Perle, die nicht mehr viel Überzeugungsarbeit brauchte. Frau Dr. G. kam heftig und sie presste sein Gesicht zwischen ihre Schenkel, versuchte leise zu bleiben, atmete in lang gezogenem Verhalten ihrer Schreie, die sie eigentlich gar nicht mehr beherrschen konnte. Ihr Schambein zuckte heftig auf seinem Mund, stieß seine Lippen schmerzhaft gegen seine Zähne, bis sie schließlich seinen Kopf wegdrückte.

Schnell erhob er sich von den Knien, fasste ihre Beine in den Kniekehlen und hob sie wieder nach oben. Er drang wieder in sie und nun bedurfte es keines langsamen Steigerns des Rhythmus mehr. Er stieß hart in sie und ihr mühsam unterdrücktes Stöhnen entfuhr ihrer Kehle mit jedem Stoß. Jetzt, jetzt war es so weit, er würde kommen, verließ schnell ihre Möse und zog seiner Faust um sein Glied all seine gespannte Haut nach hinten, um ihr auf den Bauch, ihre Brüste zu spritzen. Der erste Schwall befleckte sie mit seinem klebrigen Sperma, dann hatte
sie sich schon flach auf den Waschtisch gelegt und sein Glied in ihren Mund aufgenommen.

Ihre zarten, feinen Hände übernahmen mit kräftigem Griff im Verein mit ihrer vibrierenden Zunge und ihren saugenden Lippen die Aufgabe, ihm einen unvergleichliche Erguss in ihren Mund zu verschaffen. Als auch der letzte Tropfen in ihr verschwunden war, entließ sie sein erschlaffendes Glied, es noch mehrmals küssend, leckend. Matt verrieb sie sein Sperma über ihre Brüste, leckte ihre Finger. Er überdeckte ihre Wangen, ihren Hals, ihre Lippen mit seinen Küssen, drang mit seiner Zunge in den ihren, zu seinem Geschmack, der sich mit dem ihrer Möse vereint hatte. Sein Erguss verschmierte sich auf seine Haut, wie sie sich so aneinander drückten und im Erschwachen der Glieder Halt suchten.

Dann hielten sie inne und sahen sich tief in die Augen. Heiser lachend sagte sie: Ich heiße übrigens Constanze, wir könnten uns doch duzen, so unter uns.

K. hielt das für einen angemessenen Fortschritt in ihrer Beziehung.

*

Beim Abendessen hatte die halbwegs spontane, inoffizielle Platzierung nicht ergeben, an ihrem Tisch zu sitzen, und als er den Speisesaal betrat, war sie schon ins Gespräch vertieft.

Ein kurzes, von einem Lächeln begleitetes Hallo, mehr ergab sich nicht.

Seine Stimmung war durchwachsen, so richtig war ihm nicht nach Smalltalk, und noch viel weniger nach Verlagerung der dienstlichen Erörterungen in den Abend hinein, wiewohl es in diesem Rahmen dazu gehörte. Natürlich beteiligte er sich oberflächlich an der Konversation an seinem Tisch, was nicht weiter auffiel, da es immer Menschen gab, die nur allzu bereitwillig das Gespräch an sich rissen.

Er aber konnte die intensiven sinnlichen Erfahrungen dieses Spätnachmittags nicht so ohne Weiteres ad acta legen. Nicht oft ergab es sich für ihn, dass schmerzliche erotische Sehnsüchte so unverhofft und befriedigend Erfüllung fanden. Die verstörenden Details der erlebten Ekstase geisterten durch seine Gedanken und seine Gefühle erinnerten jede der durchlebten Empfindungen wieder und wieder. Erregt war er und voller Melancholie, denn seine verstohlenen Blicke in ihre Richtung wurden nur selten erwidert und dann ohne diese tief ins Herz dringende nonverbale Versicherung des ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß.

Immerhin hatte das ausdrückliche Angebot des Du verheißen, dass sie bei der nächsten privaten Begegnung nicht voll umfänglich so tun würde, als wären sie ausschließlich geschäftlich bekannt. Aber im Moment deutete alles darauf hin, dass er wohl der spontanen Lustbefriedigung dienlich gewesen war, ansonsten aber keine tiefer gehende Verwirrung der Gefühle in ihr ausgelöst hatte. Dies war etwas, das üblicher Weise Männern zugeschrieben wird. Aber K. war nicht so. Er brauchte das Liebesgefühl, die Sehnsucht, das aufrichtige Begehren, und so geschah es sehr selten, dass er versuchte, eine Gelegenheit in eine Begegnung zu verwandeln.

Ohnehin hatte er schwer mit sich gerungen, sich auf Affären einzulassen. Aber seine Gattin hatte ihm in vielen Auseinandersetzungen zu verstehen gegeben, dass die Zeiten wilder Erotik zu Ende wären, deren Wiederaufleben allein aus ihrem gelegentlichen Begehren zu erwachsen hatte, und dies alles auch gut so sei. Eine Gefahr sah sie daraus nicht entstehen, da sie ihn doch kannte, diesen Anhänger der Nibelungentreue.

So waren alle Abenteuer, oder wie man diese Ausflüge in die Wildnis des ungezähmten Begehrens und Begehrtwerdens auch nennen mochte, davon gekennzeichnet, dass ihm als Mann eben nur die Rolle des einfühlsamen, leidenschaftlichen Liebhabers zukam, der als Person keinen Platz im Leben der Frau einnehmen konnte, weil er aus den unterschiedlichsten Gründen dorthin nicht passte. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum er diese Grenzüberschreitungen überhaupt zulassen konnte.

Nun hätte er sich angesichts dieser Erfahrungen bequem zurücklehnen können, wie so viele andere auch, denn im Ergebnis musste er nichts riskieren und hatte sowohl seine beständige Ehe als auch das gelegentliche erotische Abenteuer.

Doch so einfach war die Sache nicht. Alle Lust will Ewigkeit. Und das quälte ihn, der den Damen still, umgänglich, höflich, charmant gegenübertrat, im Geheimen aber unersättlich war. Mehr noch, er brauchte die Erfüllung der Sehnsüchte in einer, der geliebten Person. Das hatte er mit seiner Frau erlebt und in dieser Intensität verloren. Was ihn zusätzlich schmerzte, war die Tatsache, dass nur er dies als Verlust empfand.

Die Affäre des vergangenen Jahres mit Carola hatte einen Hauch der Vereinbarkeit aller
Möglichkeiten beinhaltet, aber sie hatte in absehbarer Weise geendet, als sie den richtigen jungen Mann fand, der zu ihrem Leben passte. Ähnlich war es mit Elvira, seine kongeniale gelegentliche Partnerin in der Hingabe an bizzarre Lüste. Er wäre nun offen für eine vollkommene intime Beziehung, doch sie war, aus früherer Sicht unvorstellbar, nun nicht mehr empfänglich - von der Lust, sich einem ergebenen Jünger in intimsten Dingen offen zur Schau stellen, einmal abgesehen.

Wie er das Erlebnis mit Frau Dr. G. einordnen sollte, war ihm nicht klar, was sein Verlangen sich ausmalen sollte für die Zukunft ebenso wenig. Nur dass er scharf war auf sie, schon wieder, das war nicht zu leugnen.

*

Das Vibrieren des Mobiltelefons in seiner Hosentasche signalisierte das Eintreffen einer Nachricht. Er erhob sich und ging ein wenig abseits, um sie zu lesen und gegebenenfalls zu beantworten.

Frau Dr. G. hatte geschrieben.

Ich werde mir nicht antun, hier am Tisch oder an der Bar den Abend in die Nacht zu verlängern bei Wichtigtuern, die sich gerne endlos reden hören, oder selbstverliebten Charmeuren kraft eigener Berufung, die sich für unwiderstehlich halten. Ich werde eine Flasche Wein auf mein Zimmer bestellen, möchte diese aber nicht alleine leeren. Ich würde mich freuen, wenn Du mir Gesellschaft leistest.

Wie konnte er hier ablehnen? Den weiteren drohenden Verlauf des Abends hatte sie zutreffend prognostiziert. Es galt also nur noch, den Rückzug unauffällig zu gestalten. Wie im lautlosen Funkverkehr mit ihr vereinbart, hatte er noch eine gute halbe Stunde durchzuhalten, um auch ja keinen Verdacht in beiden Kollegenkreisen zu wecken. Dann gab er vor, sich zu Bett zu begeben.

*

Sie lag nackt auf das Bett geräkelt und lächelte ihm zu. Auf dem Nachttischchen standen zwei Kelche mit Rotwein, die Lampe darauf war die einzige Lichtquelle und tauchte das elegante, aber etwas nüchterne Zimmer in schummriges Licht.

Er schloss die Tür und entledigte sich noch dort seiner Kleidung, warf alles achtlos zu Boden. Dann trat er nackt an das Bett heran, sein erregtes Glied ragte steil nach oben. Sie umfasste es mit sanftem, aber festem Griff, massierte kurz und sagte: Schön, dass Du Dich auf mich freust. Dann zog sie ihn zu sich auf das Laken. Schnell fanden ihre Lippen zueinander, doch nur um bald auf Wanderschaft zu gehen. Küsse, Bisse, tabulose Liebkosungen begleiteten den Weg zu ihrer Klitoris und sie kam wieder wie der Ausbruch eines Vulkans. Dann stützte er sich über sie und drang in sie ein.

Sie sah ihn aus großen Augen an. Es schien ihr nicht zu gefallen.

Was ist? fragte er verwundert und er merkte, wie die Härte aus ihm wich.

Mit ernstem Blick und vorwurfsvollem Ton sagte sie, förmlich wie in der großen Runde der heutigen Konferenz: Herr K.! Mein Arsch hat sich beschwert, er sei vernachlässigt worden. Da Sie ihn heute in der Saunatoilette in gleicher Weise wie meine Mummu und äußerst vortrefflich verwöhnt hatten, hatte er sich Hoffnungen gemacht. Nur haben Sie dann, was für sich allein, weil in jeder Hinsicht gelungen, nicht im Geringsten zu kritisieren ist, nur sie so heftig gefickt. Er ist neidisch und ein wenig beleidigt. Ich darf also um einen allseitigen Interessenausgleich bitten.
Interessenausgleich bitten.
Selten wurde eine Konferenz so anregend eröffnet.

*

Ausgiebig speichelte sie sein Glied ein und die Härte war längst zurück. Dann kroch sie auf allen Vieren vor ihn und reckte ihm ihren Po einladend entgegen. Er leckte ihren Muskel ausgiebig, machte ihn weich, empfänglich und seine Zunge fühlte, wie er sich entspannte und willig Einlass zu gewähren begann.

Dennoch ist der Moment des Eindringens in den Anus einer Frau heikel, insbesondere beim
ersten Mal. Er wusste nicht, wie sehr sie sich öffnen wurde und die meisten Damen empfanden hierbei Schmerz - den sie durchaus lustvoll genießen konnten. Seine Eichel glitt durch ihre Enge und sie atmete tief, doch ein Wimmern vernahm er nicht. Die Augen fest geschlossen war ihr Körper in allen Muskel gespannt, jedoch nicht in jenem jetzt von zentraler Bedeutung. In langsamen, vorsichtigen Schüben drang vor in ihren Arsch, und weil sie sich ihm ganz öffnete, empfänglich, sehnsüchtig, war im Innern nicht mehr viel zu spüren von beengten Verhältnissen.

Er zog sie an den Hüften an sich heran und sein Glied von doch respektablem Format passte bis zum Schambein in den Künstlereingang dieser zierlichen Frau. Fest drückte er in sie und erste Laute der Erfüllung gab sie von sich. Er senkte sich herab auf ihren Rücken, bedeckte sie, mit seinem Körper, umfing ihre Brüste sanft und dennoch fest, griff unter ihren Achseln nach vorne an ihren Hals, packte ihre Kehle und biss in ihren Nacken, sie dabei unablässig mit kreisendem Becken stimulierend.

Zufriedenes Stöhnen begleitete jede seiner Bewegungen.

Nun galt es herauszufinden, wie sie beim Fick in den Arsch den Gipfel der Lust erreichen konnte. Nicht wenige Damen befriedigen sich dabei selbst an der Klitoris, ein Tun, das ihm am liebsten war. Liebte er es schon, dies als Betrachter miterleben zu dürfen, so gewährleistete es bei dieser heiklen Verkehrsform die feinfühligste und zielführendste Vorgehensweise, wusste die Dame doch selbst am besten, wann sie welchen Reiz in welcher Intensität brauchte. Derart herbeigeführte, gemeinsame Orgasmen zählten zu den intensivsten, die er miterleben durfte. Er hingegen konnte sich so auf den sorgsamen Umgang mit dem verletzlichen Hintereingang ins Reich der Lüste konzentrieren, hellhörig, wann denn welche Heftigkeit gewünscht sein könnte.

Schwieriger war es schon, als Mann die Dame zu masturbieren. War dies gewünscht, so konnte dies nur einfühlsam gelingen, wenn sein Unterleib sich ruhig hielt. Sein Glied war damit im Weg auf den Höhepunkt nur lustvolle Füllung im sensiblen Bereich, die wenig Eigenleben führen durfte. Erst nach dem Orgasmus konnte wieder er stoßen, nur empfand manche Dame dann Schmerzen, die sie nach dem Abebben der Wellen nicht mehr als angenehm empfand.

Nur wenige Frauen hingegen konnten alleine aus dem Analverkehr Lust gewinnen, oder vielleicht wollten sie einfach dieses Erlebnis auskosten, ohne dem Orgasmus allzu viel Bedeutung beizumessen.

Nachdem sie keine Anstalten machte, selbst Hand an sich zu legen, löste sich seine Hand von ihrer Kehle, streichelte über ihre Brüste, ihren Bauch hinab zu ihrer Perle. Vorsichtig nahm er von diesem Bereich Besitz. Frau Dr. G. fasste mit der rechten Hand .zurück in sein
Haar, bekräftigte sein Vorgehen mit wiederholter, langgezogener Bejahung und drängte ihren Po an sein Becken. Damit brachte sie ein wenig Rhythmus in die Kopulation, während er in ihrer Vulva sein Ziel gefunden hatte und zunächst nur sehr sanft massierte. Ihr Körper spannte sich zunehmend, als sein Finger schneller und intensiver kreiste, und plötzlich krümmte sich ihr Rücken steil nach oben, sie zuckte heftig und stöhnte mühsam verhalten aus verschlossenem Mund.

Als ihr Zucken verebbte, schob sie seine Finger von ihrer nun schmerzhaft überreizten Lustperle fort. Komm, fick mich, hauchte sie. Nichts war ihm lieber als das und er fühlte, er müsste keine Rücksicht nehmen. Er stieß in schneller Folge in sie, erfreute sie und sich mit einem kräftigen Biss in ihren Nacken und ergoß sich.

Hat es ihrem Arsch gefallen, Frau Dr. G.? fragte er atemlos.

Blödmann, lachte sie, tu doch nicht so förmlich.

Wie Mann es macht - es ist verkehrt.

*

Weinselig lagen sie beieinander, nachdem sie etwas ernüchtert das Betttuch hatten wechseln müssen. Schmutziger Sex ist eben doch ein wenig schmutzig.

Constanze hielt sich bedeckt, als er plaudernd ein wenig mehr über sie privat erfahren wollte und schnell hatte er das Gefühl, er läge hier wirklich neben Frau Dr. G. Andererseits hatte es ein erfüllender Liebesakt verdient, den Abend für sich allein haben. Alles andere würde die Heiterkeit nach umfassender Befriedigung nur beeinträchtigen. Nachdem er Ruhe gab mit seinen Ausforschungsversuchen, hellte sich ihre Stimmung wieder auf. Sie neckte ihn, schmuste, lästerte, und es gab noch einige Balgereien, bei denen er ihren Körper wieder ausgiebig erkundete, bis sie einschliefen.

*

Das Geräusch der Dusche weckte ihn. Da es schon reichlich spät war, klopfte er, und bekam zum Abschied noch ein fröhliches Küsschen, dann stahl er sich vorsichtig davon.

*

Das Frühstück war ein etwas hektisches Geschehen, denn bald würden die Tagungsteilnehmer wieder in alle Richtungen verschwinden, und manche hatten ihre eigenen Abreisezeiten, abhängig von Verkehrsmittel und Entfernung, andere hatten nach dem ausgiebig begossenen Abschluss am Vorabend wohl den Morgen etwas knapper geplant. Constanze traf er nicht an und er musste sich beeilen, um noch alles schnell zusammenzupacken.

* * *

Vor dem Hotel sah er sie wieder. Nur standen sie da in einer Gruppe und warteten auf die Taxis. So konnte der Abschied nicht allzu vertraut ausfallen und K. hatte unauffällig ihre Nähe gesucht. Frau Dr. G. strahlte ihn an und sagte: Es war sehr angenehm, mit Ihnen zu tagen, ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Dies war in unverbindlich-neutraler Höflichkeit vorgetragen, kein lasziver Unteren, kein Augenzwinkern, kein vertrautes Du als Merkmal der stattgehabten Annäherung, so dass keiner der Umstehenden hellhörig würde, die sich in wechselseitigem Händeschütteln ganz ähnlicher Wertschätzung versicherten und sicher gleich K. in die Reihe der zu Verabschiedenden einreihen würden.

K. wollte gerade zur Antwort ansetzen, da klingelte ihr Telefon. Erfreut begrüßte sie Herrn B., K.'s ungeliebten Kollegen, und bestätigte gerne den Termin der nächsten Konferenz, zu der er anreisen würde. Ja, sie freue sich schon auf das Treffen.

*

K. kochte vor Wut, dass sie in wenigen Wochen mit diesem intriganten Schwein hier zusammentreffen würde, ausgerechnet mit dem.

Wahrscheinlich hatte er ihm während seiner Abwesenheit als nächste Konferenz die verdrießliche Altherrenrunde mit sauertöpfischer Bilanzbuchhaltergesinnung zugeschanzt, in der die Abendgestaltung in jenem altmodischen Provinzhotel im bierseligen Austausch angestaubter Anekdoten bestand, sein Albtraum.

Eine treulose Tomate war sie, diese Frau Dr. G.

Auch wenn sie ihm jetzt die Hand zum Abschied gab und ein kurzen, tiefen Blick ihrer Augen schenkte. Denn dann drehte sie sich ohne weitere Worte an ihn um mit ihrem Rollköfferchen und stakste in ihren Pumps weiter telefonierend zum Taxi - ohne noch einmal zurückzublicken.

*

Und K.?

Da war er stets bemüht, bei den Damen nicht zu früh zu kommen, und war nun - zu spät.

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