Sie nickte wieder, zog kokett ihre Handschuhe wieder an, die sie abgelegt hatte, den Hut hatte sie aufbehalten und ergriff das Handtäschchen aus blauem Kunststoff mit silberner Schnalle. Dann stand sie ebenfalls auf und hängte sich zu seiner Überraschung bei ihm ein. Ihre linke Hand glitt unter seinen rechten Arm, ihr Unterarm legte sich auf seinen und sie schmiegte sich ganz leicht an ihn und er roch zum ersten Mal ihr süßliches Parfüm. Sie zog ihn, das Tempo und die Richtung bestimmend, ein leicht triumphierendes Lächeln auf den Lippen, zurück in die Empfangshalle. Jetzt ließen sie die Theke links liegen, ignorierten den künstlichen Springbrunnen, warfen nur einen kurzen Blick auf das Aquarium und gingen weiter in Richtung Eingangstür. Dort blieb Gong Li stehen und betrachtete ein paar Minuten lang das Geschehen auf dem weißlich flimmernden Bildschirm des Hotelfernsehers, der seltsamerweise seinen Platz neben der Eingangstür gefunden hatte. Sie kicherte, er verstand nichts von dem, was er sah. Dann standen sie vor dem Aufzug und warteten, bis er hörbar rumpelnd ankam. Während sie warteten, sah er sie amüsiert, aber auch leicht irritiert an und bewunderte ihr zielgerichtetes, entschlossenes Handeln. Er war neugierig, wie es nun weitergehen würde, doch eigentlich war diese Frage rein rhetorischer Natur, denn er wusste sehr wohl, was sie beide wollten und er malte sich aus, was nun in seinem Zimmer geschehen würde. Er war bereit, alle Spielchen mitzumachen.
Sie betreten das Zimmer mit den dunklen Holzdielen und den grell-bunten Tapeten. In der Mitte steht ein großes Himmelbett, auf dem eine blau-rote Steppdecke liegt. An der Wand befindet sich eine Anrichte mit einem großen Spiegel, Schmink- und Schreibtisch in einem, daneben steht ein mit Schnitzwerk verzierter Holzschrank. Neben dem Bett auf dem Fußboden liegt sein Koffer, sorgfältig abgeschlossen wie immer, wenn er das Hotelzimmer verlässt.
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