Die Chinesin

14 12-19 Minuten 0 Kommentare
Die Chinesin

Die Chinesin

Yupag Chinasky

Sie, eine Chinesin, die in Sachen Sex doch eher als zurückhaltend und phantasielos gelten, weiß ganz genau, was sie will. Sie wiederholt ihre Aufforderung und unterstreicht sie mit ihrem asiatisch bestätigenden Nicken. Er zögert, öffnet aber dann den Gürtel und lässt die Hose zu Boden fallen. Dann steigt er, etwas umständlich die Füße schüttelnd aus dem Hosenknäuel. Sie lächelt ihn an und macht mit der rechten Hand, zwei, drei kreisende Bewegungen. Mach weiter, na los doch. Er fasst sich an die Unterhose, dann fällt ihm aber ein, dass er ja noch seine Schuhe, seine Socken und sein Hemd anhat. Er bückt sich, nestelt an den Schuhbändern, zieht einen Schuh aus, dann den Socken, dann den anderen Schuh und den anderen Socken. Zwischendurch schaut er von unten, aus einer komischen, lächerlich wirkenden gebückten Haltung auf die ruhige, selbstsichere Frau, die neben dem Spiegel steht, abwartend, fordernd, lächelnd.

Nachdem er sich wieder aufgerichtet hat, befördert er Schuhe, Socken und Hose mit ein paar Tritten in eine Ecke des Zimmers und knöpft sich dann das Hemd auf, langsam, provozierend, wie bei einem Striptease. Er lässt es zu Boden gleiten und schickt es den anderen Kleidungsstücken nach. Nun trennt ihn nur noch die Unterhose von der natürlichsten aller Erscheinungen, nur sie schützt ihn noch. Aber wovor eigentlich? Vor ihren abschätzenden Blicken, weil er, wie sie deutlich sehen würde, noch nicht bereit ist oder vielleicht auch gar nicht bereit werden würde? Er ist verunsichert und ungeduldig und sagt ihr, sie solle nun auch anfangen, sich auszuziehen, wohl wissend, dass sie seine Worte nicht verstehen, aber ihren Sinn durchaus begreifen könne. Wieder nickt sie, wieder dieses stereotype Nicken, bewegt sich aber trotzdem nicht. Sie schaut unverwandt auf seine Unterhose. Schließlich streift er sie ab und steht nun nackt da, mit leicht errigiertem Penis, in der Rolle des Untertans, der darauf wartet, die Gunst einer Domina gnädig in Empfang nehmen zu dürfen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 16334

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben