Also mußte der Vorstand persönlich ran. Das waren früher alles gute Verkäufer oder Händler gewesen. Sie waren zwar aus der Übung und hatten jede Bindung zum Kunden und zur Basis verloren, waren aber im Grunde wie ein Eunuch: theoretisch wußten sie, wie es geht.
Während der Vorstandsvorsitzende die Kunden unter den Vorstandskollegen aufteilte, machten sich Leute wie Roy di Matteo Gedanken, wie er denn sich und seine Frau ernähren konnte. Er hatte viel verdient in den letzten Jahren, denn er war wirklich gut in seinem Job. Seine Frau arbeitete nicht. Sie gab sein Geld mit vollen Händen aus: Schmuck, Autos, ein teures Apartment, eine Brustvergrößerung. Seine Frau, Sue, war früher Cheerleaderin. Sie achtete seit jeher auf ihren Körper, hatte für ihre 35 Jahre eine Superfigur, nach der sich jeder Mann, der noch einen kompletten Satz Murmeln sein eigen nannte, umdrehte. Vor allem nach der Brustvergrößerung. Sue war auch vorher nicht gerade mit kleinen Brüsten ausgestattet, aber da nahm sie nochmal einen großen Schluck aus der Pulle. Roy liebte ihre Kullerchen, die sich prall und straff anfühlten.
Und dann hatte Roy die Idee: er machte sich als Investmentberater selbständig. Er mietete ein kleines Büro, richtete es spartanisch ein. Er empfing im Regelfall keine Kunden, dann traf man sich in einem Hotel, wenn es um Abschlüsse ging. Alles andere ging telefonisch oder per email.
Eine schnelle Datenleitung wurde gelegt, ein paar Rechner und Monitore günstig erstanden, ein Schild an die Tür gepappt, und schon konnte es losgehen. Er hatte noch seine Händlerlizenz und es gelang ihm, ein paar kleinere Kunden, die er vorher betreut hatte, zu sich rüber zu ziehen.
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