Christina und der Kupferkessel

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Christina und der Kupferkessel

Christina und der Kupferkessel

Anita Isiris

„Hilfst du mir mit dem Kessel?“ stammelte Rafael heiser. Schon das Aufhängen des leeren Gefässes war schwer genug gewesen für den Kleinwüchsigen - ohne Schemel hätte er es keinesfalls geschafft. Danach hatte er die Schokolade eingeworfen, und viel Wasser zum Verdünnen.

Christina, die sich hartes Arbeiten gewohnt war und schon viele Gewichte gehoben hatte, half dem Kleinwüchsigen dabei, den vollen Kessel aus den Angeln zu heben. „Pass auf dass du dich nicht verbrennst!“

Christina lächelte. „Ich bin eine Frau“, sagte sie. „Mir passiert das nicht.“ Schon nur dieses Bild, die hübsche, mollige Frau mit dem Flachshaar, mit nacktem Oberkörper, den schweren Kessel stemmend, hätte Rafael beinahe ejakulieren lassen. Aber er konnte sich beherrschen und half Christina, so gut er es eben mit seiner bescheidenen Statur vermochte.

„Ist schon etwas heiß, diese Schokolade“, keuchte Christina. „Im Bottich kühlt sie sich ab, bestimmt, und wir werden das Lustbad geniessen“, entgegnete Rafael.
Christina hatte Rafaels Planung und Erfindergeist unterschätzt. Neben dem Gestänge stand ein kleines Gefährt, ein Brettquader auf Rädern, und als der Kupferkessel dort stand, konnte er bequem zum Badebottich geschoben werden.

Gemeinsam kippten die beiden den Inhalt in die Wanne – Christina, noch immer nur mit ihrem Unterrock bekleidet, und Rafael, in Karohemd und schwerer, gewitterfester Hose. Gemeinsam schoben sie den Kupferkessel zurück ans Feuer, setzten eine Riesenmenge Schokolade zu, schütteten Wasser nach und liessen es vorerst mal gut sein.

Dann entledigten sich beide ihrer Kleider. Da war Rafaels muskulöser Oberkörper. Sein federnder Schwanz. Christina musste sich beherrschen um nicht gleich loszulachen. Einen derartigen Prachtsbolzen hätte sie dem Zwerg kaum zugetraut. Und Christina erst! Das tiefschwarze, munter spriessende Wäldchen, Ort des Begehrens eines ganzen Dorfs! Christinas Riesenhintern! Christinas wundervoll geschwungene Schlüsselbeine, ihre Zitzen, an denen auch schon der Bürgermeister, der Bäcker und der Krindenhofbauer gelutscht hatten!

Rafaels Herz setzte beinahe aus, so erregt war er, als er einen Zeh in die klebrige Flüssigkeit steckte. „Geht so“, sagte er. „Iiihh...“, entgegnete Christina. Sie war etwas hitzeempfindlicher.

Dann, endlich, sassen beide im Bottich – nachdem Rafael die Fackeln entzündet hatte. „Kleines Ferkel, du“, knurrte Rafael. Die Fackeln erleuchteten Christinas Haar und warfen geheimnisvolle Schatten.

Er würde Christina zum Singen bringen. Zum Singen und Stöhnen. Zum Singen, Stöhnen – und zum Erzählen einer wundervollen Geschichte.

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