Christinas vierte Geschichte

Fortsetzung von: Christina und der Kupferkessel

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Christinas vierte Geschichte

Christinas vierte Geschichte

Anita Isiris

Wohl um Lenas Position zu veranschaulichen, kam Bewegung in Christina. Sie drehte sich um, kniete sich hin und präsentierte Rafael ihre appetitliche Kehrseite. Sie ging ins hohle Kreuz, und das war mehr als der kleine Mann verkraften konnte. Er verschluckte sich, hustete heftig und warf Wellen im Schokobad.

„Der zarte Haarflaum, der züchtig das rosa Innere verdeckt…“, fuhr Christina fort. „Der zweite Kartenspieler nimmt einen kräftigen Schluck Wein, dann ist die Karaffe leer. „Man müsste das Luder malen können“, lallt er. Dann kommt vom dritten Komplizen der Vorschlag, Christa in der Küche „zuzubereiten“, gewissermassen als Leckerei. Zu viert sollten sie sich mit ihr beschäftigen – eine absolute Ungeheuerlichkeit: Im siebzehnten Jahrhundert teilt – zumindest in jener Gesellschaftsschicht – niemand seine Frau, sofern man überhaupt eine vorzuweisen hat. Allzu viele sterben am Kindbettfieber oder an Auszehrung. Davon ist Lena weit entfernt. Der Koch schleppt also seine Beute zurück zur Küche und lässt die Magd auf den Tisch klatschen, genau zwischen Hühnchen und Fisch. „Da sind die Gewürze, macht mit ihr, was ihr wollt“, grunzt er und beschäftigt sich mit dem Feuer. Lena liegt auf dem Rücken. Ihre Bluse ist etwas verrutscht. Die linke Brustwarze liegt frei, aber sie merkt es nicht einmal.“

Genussvoll streichelte Christina ihre Pflaume. Rafaels Augen weiteten sich.

„Die vier Männer können kaum mehr aufrecht stehen, so erregt sie dieser Anblick – das junge Mädchen, sehr wohl in Schuhen und Söckchen, aber mit nacktem Unterkörper und prallen Brüsten, die sich bestimmt vorzüglich kneten lassen. Lena ist hochrot im Gesicht, weiss nicht, was sie jetzt denken soll. Hubert, der Korpulenteste der vier, starrt versonnen aufs gerupfte Hühnchen, wirft dann einen Blick auf Lenas spärlich behaarte Spalte. Mit einem breiten Grinsen ergreift er den Senftopf. „Mild“ steht darauf in altdeutschen Buchstaben.

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