Der Bürgermeister hatte ihr die Steueren erlassen. Der Kürschner, ein begabter Holzarbeiter, hatte die Fenster an Christinas Häuschen abgedichtet. Beim Bäcker erhielt sie das Brot immer mal wieder umsonst.
Überrascht starrten die drei auf die Szenerie, die sich ihnen bot. Da war der Kupferkessel. Das Schokoladebad. Der Zwerg und die Schöne. Würden sie Rafael und Christina Gewalt antun? Es sah ganz danach aus – der Bäcker zog aus einem Jutesack eine lange Kordel und machte sich über den Zwerg her. Er fesselte ihm die Arme an den Körper, zurrte seine Beine zusammen und zog ihn aus dem Kupferkessel. Das Bild war so surreal, dass sich nicht einmal Jeremias Van Winghe daran gewagt hätte. Ein nackter, schokoladeverschmierter, gefesselter Zwerg, dessen Zentralorgan senkrecht von ihm abstand. Selbst von seinen Kronjuwelen tropfte Schokolade.
Und Christina? Der Kürschner stellte sich vor sie hin, sie, die noch immer in Hündchenposition der Dinge harrte, die da kommen sollten. Umständlich befreite der Kürschner seinen Schwanz und schob ihn Christina in den Mund. „Da, nimm!“, sagte er heiser, „nimm!“
Ein kalter Luftzug wehte herein. Er verteilte eine Schneewehe in der Küche, und mit dieser Schneewehe betrat auch der Dorfpfarrer Rafaels Haus. „Was macht Ihr da?“, fragte er scharf. Dann zitierte er Jean-Jacques Rousseau:
Es liegt tief in unserer Seele ein angeborenes Prinzip der Gerechtigkeit und der Tugend, nach dem wir unsere Handlungen und die anderer beurteilen, ob sie gut oder böse sind. Und diesem Prinzip gebe ich den Namen Gewissen.
Die drei Männer erstarrten in Ehrfurcht, der Bäcker liess gar die Kordel fahren, so, dass der gefesselte Rafael beinahe in der Schokowanne ertrunken wäre, wäre der Pfarrer nicht hinzu geschritten und hätte ihn am Untertauchen gehindert.
Auch der katholische Pfarrer hatte Christina mehrmals zu sich bestellt, und am Liebsten hatte er immer ihre Brüste, ihre Muschi massiert, auf dem Altar oder auf dem Beichtstuhl.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.