Genau vor ihr bewegte sich eine knackige, schwarze Badehose. Sie konnte nur IHM gehören. Sebst sein Rücken war einmalig; athletisch spannte sich der Trapezius – zudem war der Prachtskerl unbehaart, im Gegensatz zu Alfred: Dessen affenartigen Flaum am Rücken fand Claire absolut peinlich. Der Panther tänzelte in Richtung Meer, schritt dann zügig den Wellen entgegen und verschwand in den Fluten. In einem kurzen Moment der Entspannung blickte Claire um sich.
Nicht weit von ihr waren zwei Liegestühle aufgestellt; der eine davon war leer. Auf dem andern räkelte sich eine Oben-Ohne-Blondine, die genau so aussah, wie die Italiener die Frauen mochten. Kritisch sah Claire an sich herunter. Ihre Figur war auch nicht von schlechten Eltern, selbst wenn sie in ausgeschnittenen Abendkleidern ihrem Busen ein wenig Halt geben musste. Der Po war aber völlig o.k. – und ihre Beine stärkten ihr Selbstbewusstsein. Da erhob sich das Mädchen vom Liegestuhl und kam auf Claire zu. Sie hatte ein harmloses Gesichtchen, nichtssagende Titten und hohe Hüftknochen. An der linken Fessel trug das Weib ein Kettchen. Als sie aufs Meer zuging, starrte Claire neidvoll auf ihren Hintern.
Sie ging zu IHM, spielte mit IHM, lachte mit IHM, spritzte IHN an. Claire hätte in den Liegestuhl beissen können. War sie blöd? Hatte sie sich wirklich eingebildet, dass dieser Prachtsbolzen… IHR gehören könnte? Sie biss auf ihre Unterlippe und setzte sich kerzengerade auf. Die beiden Wasserratten kamen zurück und machten es sich auf ihren Liegestühlen bequem. Das war Claires Chance. Sie streckte sich, machte ein paar Armübungen, zog den Bauch ein, presste ihren Busen nach vorn und ging direkt auf die beiden Liegestühle zu. Im Blickfeld des Knackarschs verlangsamte sie den Schritt und ging mit hüftbetontem Gang über den noch kühlen Sand. Er hatte eine schwarze Sonnenbrille an; Claire hatte keine Ahnung wohin seine Augen zielten. Womöglich an ihr vorbei in den azurblauen Himmel.
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