Claudia, schwanger

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Claudia, schwanger

Claudia, schwanger

Anita Isiris

Die Lasagne mundete vorzüglich, Kuno liess sich nichts anmerken; die neckischen Spielereien zwischen Rainer und mir schienen ihm nichts auszumachen. Die beiden Männer sassen mir gegenüber – mir kam das vor wie ein Symbol. Die beiden waren ja heute Abend gleichberechtigt, würden mich “teilen” - was auch immer Kuno darunter verstand. Wir hatten uns nicht im Detail abgesprochen, der Kuno und ich. Mir war einfach wichtig, dass er mir das Kind in meinem Bauch verzieh. Ob er es jemals lieben würde – wie ein leiblicher Vater sein Kind liebt? Ich machte mir nichts vor.

Diese eine Nacht wollte ich aber Kuno schenken. Kuno und Rainer. Nach dem dritten Glas Wein hätte ich nicht mehr sagen können, welcher der beiden Männer attraktiver war. Rainer hatte eine fahlblonde Struwwelfrisur und eine Rod Stewart-Nase, was ihm natürlichen Charme verlieh. Kuno war kurz geschoren, hatte wasserklare blaue Augen, einen sinnlichen Mund. Einen grossen Mund, meine ich. Lippen und Zunge waren wie gemacht für Cunillingus, dem wir uns immer wieder hingaben. Ehrlich gesagt, mochte ich Kunos Mund und das, was er damit anstellen konnte, besser als seinen Schwanz. Ich fand dieses Rein-Raus bereits im BRAVO-Alter eher phantasie- und vor allem humorlos. Diese Grundeinstellung gegenüber dem klassischen Koitus behielt ich dann bis zum heutigen Tag bei.

Mich interessierte also Rainers Zunge. Bereits das kleine Vorspiel soeben in der Küche hatte mich butterweich werden lassen – was würde erst mit mir los sein, wenn er meine Muschi erkundete...? Vorfreude wallte in mir hoch. Was war denn schon dabei – ich, schwanger, und zwei befreundete Männer, gemeinsam im Bett? Wir würden uns ja gegenseitig nichts zuleide tun – und dem Baby auch nicht. Die Erschütterungen würde es freudig aufnehmen.

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