Club der roten Popos

Episode 2 aus: Warmer Sitz für coole Mädchen

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Club der roten Popos

Club der roten Popos

Andreas

Paul Berger saß auf der linken Ecke seines Schreibtisches. Das tat er oft während des Unterrichts. Er wirkte endlich wieder entspannt. Die Atmosphäre in der 12 A hatte sich positiv verändert. Seit dem Zwischenfall mit Maria Kraft arbeiteten die meisten der Schüler und Schülerinnen sehr konzentriert. Seine unkonventionelle Vorgehensweise überraschte selbst die größten Rebellen der als schwierig verschrienen Klasse. Dass es die coole Maria getroffen hatte, verwirrte die Schüler noch mehr. Niemand konnte sich erinnern, sie jemals so kleinlaut gesehen zu haben. Die demütigende Behandlung durch Herrn Berger beschäftigte sie noch lange. Wie all die anderen, die dabei waren.

Dass Paul mit dieser Aktion durchkam, er konnte es selbst kaum glauben. Einer Schutzbefohlenen das Hinterteil versohlen – so etwas wäre vielleicht noch in den 50er Jahren akzeptiert worden. Doch ganz sicher nicht auf die nackte Haut, das hätte selbst damals für einen Skandal gesorgt. Ja, er hatte Maria den blanken Po versohlt, bis sie tränenreich Besserung gelobte. Marias Gesäß war ziemlich rot, bereitete ihr erhebliche Sitzbeschwerden. Maria thronte für den Rest der Stunde auf einem Kissen. Sie glich einer tragischen Heldin, als sie schluchzend darauf Platz nehmen musste. Es war bitter für das 17 jährige Mädchen. scherzte Niko Maier, der Klassenclown. Paul nahm ihn sich gleich zur Brust, untersagte ihm weitere Spitzfindigkeiten. Danach war es ruhig geblieben. Keine einzige Beschwerde drang zu ihm durch. Er fürchtete noch immer, dass das Damokles Schwert über ihm herabfiel, aber nichts dergleichen geschah. Paul Berger versuchte, zur Normalität zurückzukehren. Es war Dienstagnachmittag, in der letzten Schulstunde. Paul wollte die Hausaufgaben sehen, die er im Fach Englisch aufgegeben hatte. Nach und nach rief er die Schüler auf, die ihm dann die Arbeiten nach vorne brachten. Als er Alina aufforderte, überkam ihn eine merkwürdige Gewissheit. Die selbstbewusste 17 Jährige nahm es mit den Hausaufgaben nicht so genau. Ihre schulischen Leistungen waren durchwachsen, hingen ganz von ihrer jeweiligen Laune ab.

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