Die Controllerin

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Die Controllerin

Die Controllerin

Ralf Thomas

„Deine Hände”, ihre Stimme wurde leiser. Mit gespreizten Fingern fuhr sie auf seinem Handrücken entlang, „deine schlanken, filigranen Hände sind es.”
Ungläubig starrte er sie an. Nicht nur, das sie ihn auf einmal duzte, auch was sie sagte machte ihn sprachlos.
„Weißt du, wie du deinen Füller hältst? Ihn mit deinen Fingerspitzen zärtlich umfasst, dass Frau sich wünscht ihr Handgelenk oder ihre Wade statt dem verdammten Tintenkleckser dort zu haben?” Herbert Mantwill schluckte schwer.
„Wie du die Blätter deines Notizblockes berührst, die Seiten fast liebevoll umschlägst? Dass ich mir wünschte du würdest mich genau so zärtlich aus meiner Jacke blättern!”
Während sie diese Worte mit bebender Stimmer sagte, hatte sie seine Hände an ihre Hüften geführt.
Sein Atem wurde schneller. Was sollte er jetzt blos tun? Aufkeimende Lust und Pflichtbewußtsein standen sich gegenseitig im Weg. Susannes Kämpferherz war gefordert, so ohne weiteres würde er ihr nicht erliegen. Aber sie wollte diese wahnsinnig machenden Hände endlich auf ihrer nackten Haut spüren, sich von ihnen in den siebten Himmel empor heben lassen. Sie schlang seine Krawatte einmal um ihre Hand und zog ihn damit näher zu sich heran.
„Never fuck in the company!” Mühevoll gab sich Mantwill erfahren-weltmännisch.
„Aber der Bericht ist doch längst fertig, alles gelaufen”, versuchte sie ihn weiter zu überzeugen, „Niemand ist hier, keiner kann uns überraschen. Niemand wird jemals davon erfahren. Ehrenwort.”
Sie bettelte fast schon um Zärtlichkeit. Er lenkte seinen Kopf neben ihr Ohr.
„Ich nehme Sie beim Wort, Frau Westhoven”, hörte er sich sagen.
„Susanne. Oder besser noch: Susi”, stotterte sie ihm zu, als er ihr zärtlich ins Ohrläppchen biss.
„Herbie. So dürfen mich nur intime Freunde nennen!” gab er ihr vertrauensvoll zurück.
Seine Handflächen waren mittlerweile in ihre Taille gerutscht. Zogen langsam ihre Bluse aus dem engen Rock. Keuchend fühlte sie, wie seine Finger sich vorsichtig unter dem Stoff an ihrem Rücken entlang tasteten. Sie hatte sich nicht getäuscht, diese Hände würden sie heute Abend verrückt machen!

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