Core Island

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Core Island

Core Island

Anita Isiris

Dann geschah das Unterwartete. Rasche Wetterentwicklungen über Core Islands waren gang und gäbe – trotzdem wirkte es auch auf die erfahrenen Seeleute unheimlich, wie sich die Wolken wie im Zeitraffer verschoben und verfärbten. Innert weniger Minuten war der Himmel rabenschwarz und es roch nach Regen. Dann, eine halbe Stunde später, der Wolkenbruch. Das Haus würde nun beweisen müssen, ob sein Dach dicht war. Josef, der Jüngste der Schiffscrew, eilte nach draussen und brachte das Maultier, das an der Hauswand angekettet war, an einen regengeschützten Platz im Innenhof. Das Tier war störrisch, reagierte aber auf Josefs gutes Zureden und liess sich führen.

Leo und Pedro brachten die restlichen Gepäckstücke ins Hausinnere, während Nico seiner Frau beim Abräumen half. An eine Rückkehr aufs Festland war nicht zu denken. Der Regen prasselte los. Blitze durchzuckten den Himmel und erhellten den weitläufigen Wald geisterhaft. Wie Engelshände wirkten die Baumwipfel, in die der Wind nun unsanft fuhr.

Nico machte sich daran, für die drei Männer ein Notlager neben dem Kaminfeuer einzurichten. Sie würden früh zu Bett gehen und sich dann, am nächsten Morgen, bei hoffentlich besserem Wetter, auf den Rückweg machen.

Christine bezog das grosse Bett im Schlafzimmer mit frischer Wäsche und konnte es – trotz Anwesenheit dreier weiterer Männer – kaum erwarten, sich an ihren Nico zu kuscheln. Natürlich würde es des Nachts züchtig zu und her gehen – aber vielleicht würde es doch zu ein paar Streicheleinheiten kommen, wenn die See-Crew im Tiefschlaf lag.

Während Christine sich im Schlafraum aufhielt, wuschen sich auch die Männer und machten sie zum Schlafen bereit. Nico reinigte sich in der Küche, die andern drei draussen am Ziehbrunnen – neben dem Maultier.

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