Costa und Richard

5 3-6 Minuten 0 Kommentare
Costa und Richard

Costa und Richard

Anita Isiris

Richard saß im Fond und war sehr gesprächig. Er erzählte aus seiner frühen Jugend, Stories von der Schule damals und von Bars und Discos, die es nicht mehr gab. Das heutige Griechenland ist ausgesprochen schnelllebig.

Als Costa das Auto in der Garage einparkte, waren die beiden Männer mit einem Mal schweigsam. Costa nahm mich bei der Hand, was er selten tat, und wir nahmen den Aufzug. Er ist schmal und eng, und ich kam Richard sehr nahe, berührte mit meinem Busen seinen Oberarm.

Selbst in der Wohnung duftete es nach Pinien. „Gehen wir noch ein wenig nach draußen?“, sagte Costa heiser. Die Veranda war riesig, und sie führte über eine Treppe direkt ans Meer.

Ich wusste, dass ich noch an diesem Abend Sex mit beiden Männern haben würde – als Frau spürt man so was. Was bei mir ein kribbelndes Gefühl verursachte war die Frage, wie und wann es dazu kommen würde. Die Umstände. Ich liebe die mannigfaltigen Umstände, die zu Sex führen können.

Ich bereitete uns einen Wodka und bearbeitete mein Smartphone. Costa hatte mir gezeigt, wie man via Bluetooth ganze Radiosendungen an die Stereoanlage streamt – Sender, die auf andere Weise als über W-LAN nicht zu empfangen waren bei uns. Mein Favorit war Sky.FM. Dort wird Musik liebevoll kategorisiert nach „Relax“, „Classic Hits“ oder „Eighties“.

Ich stellte sanfte „Relax“ - Musik ein.

Ich duschte kurz und setzte mich draußen zu den Männern. „Du duftest mal wieder herrlich, Anita.“ Costa war eine Art Duftfetischist. Er registrierte

jedes neue Parfum an mir, jede neue Lotion – und sparte nie an Komplimenten.

Wir schwiegen und ließen den dreidimensionalen Großen Wagen auf uns wirken. Ich saß Costa und Richard direkt gegenüber. Die Blicke der beiden Männer ließen keine Zweifel offen. Der Wodka und die Stimmung trugen wohl das Ihrige dazu bei.

Ich war so was von aufgeregt und beschloss, den beiden ein wenig einzuheizen. Langsam knöpfte ich meine Bluse auf. Meine Hände bewegten sich, als würden sie an unsichtbaren Fäden geführt. Was tat ich da? Ich war unter meiner Bluse nackt – der Aufwand, nach der Dusche von soeben noch einen BH anzuziehen, hätte sich eh nicht gelohnt.

Beide Männer starrten auf meine Brüste.

Lesen Sie die Geschichte im neuen Buch "Reisen zum Mittelpunkt der Lust" von Anita Isiris weiter.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 1838

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben