„Ich denke nicht, dass wir schon soweit sind.“ Daraufhin raffte Selina den Saum ihres Kleides und hob ihn bis kurz über den Schoss. Jetzt konnte ich im schwachen Schimmer des Lichtes, das nur spärlich aus dem Treppenhaus fiel, ihre wunderschönen Beine in voller Länge sehen. Mein Blick glitt hinauf zu der weißen Spitze und dem imaginären Dreieck, das sie bildete, dann über den flachen Bauch und die festen Brüste, die sich deutlich durch den dünnen Stoff abzeichneten. Carmen indessen, ging gemächlich um Selina herum und versenkte ihre Hand im Schritt der Freundin.
Mit gespreizten Fingern fuhr sie vor meinen Augen immer wieder bis tief zwischen die Beine. Während ihre andere Hand durch den Stoff des Kleides mit den Brüsten spielte. Selina lehnte sich zurück und Carmen küsste ihr sanft die Schultern und den Hals. Dabei wendete sie jedoch keinen Moment ihren Blick von mir. Sie wollte sehen, wie mich diese Gesten erregten, wie ich mich wand und allmählich die Beherrschung verlor. Das reizte sie. Es war genau der Kick, den sie suchte. Ich sollte ihre Vorurteile und Klischees erfüllen, die sie von Männern hatte – triebgesteuert, unbeherrscht, pervers.
„Gefällt dir das?“, flüsterte sie, „Dann lass es uns sehen!“
Jetzt hafteten auch die Augen von Selina auf mir. Währenddessen verstärkte sie mit der rechten Hand den Druck ihrer Freundin im Schoß. Ihre Linke wanderte, hinter den Rücken. Ich konnte nur erahnen, wie sie gerade Carmens Geschlecht ertastete.
„Okay Mädels, ich lass euch jetzt wieder allein. Ihr kommt ja wunderbar zurecht.“ Damit nahm ich die Flasche Wein, die neben Selina auf dem Terrassentisch stand, und wollte mich gerade zurückziehen, als Carmen flink nach meiner Hand griff.
„Soll ich dir etwas verraten? Ich trage kein Höschen?“
„Ein anderes Mal.“, soufflierte ich, entwand meine Hand ihrem Griff und verließ das Dach über das Treppenhaus.
Beide Mädchen folgten mir einige Minuten später. Wir genossen den Rest des Weins in der Lobby der Bibliothek zwischen Bergen von Wissen und einer anregenden, grünen Notbeleuchtung. Später schlenderten wir zurück auf die Party, oder das, was noch davon übrig war. Wir verabschiedeten uns mit einem langen Kuss, während die Blicke der letzten Gäste auf uns ruhten. Erst küsste Selina mich, dann Carmen. Anschließend schloss mich Carmen in ihre Arme und jeder ging seiner Wege.
Carmen schrieb mir nachfolgend aus Mailand auf einer verspielten Postkarte: „Danke für dein Verständnis und unser kleines Geheimnis. Es war ein jahrelanger Traum von mir. Danke, dass du mitgespielt hast.“ Von Selina habe ich nie wieder etwas gehört. Ich, für meinen Teil, werde diese voyeuristischen Einblicke und fesselnde Offenbarung weiblicher Phantasie nie vergessen, auch wenn ich nur eine unbedeutende Rolle in diesem Intermezzo gespielt hatte.
Dachaufstieg
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