Daisys Daisy

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Daisys Daisy

Daisys Daisy

Anita Isiris

Es war ein warmer Spätsommerabend, als Daisy mit ihrem Freund Joseph auf die riesige Fabrikhalle am Stadtrand zuging. Das Wohnbauförderprojekt Oreon hatte gigantische Summen verschlungen und einen ganzen Verwaltungsrat das Leben gekostet. Die Oreonhallen hätten zu luxuriösen Lofts umgebaut werden sollen. Der Gesamtumbau hätte weit über 15 Millionen Euro gekostet. Die Lofts wären demzufolge zu Preisen verkauft worden, von denen den potenziellen Käuferinnen und Käufern sämtliche Banken abrieten. Die Lofts würden niemals zum Einstandspreis, geschweige denn mit Gewinn weiterverkauft werden können. Sie waren schlichtweg zu teuer.
Daisy drückte Josephs Hand. Ihr Kleid war mit dem großzügigen Ausschnitt etwas gewagt, und soeben hatte Daisy zahlreiche Blicke auf sich gezogen, als sie in einem Gartenrestaurant ein Bier getrunken hatten. Als das Paar die Schenke verließ, klebten viele Augenpaare an Daisys Hintern. Wären diese Männeraugen nicht nur metaphorisch an Daisys Arsch geklebt, sondern in Tat und Wahrheit, hätte die Arme größte Schwierigkeiten gehabt, sich zu setzen. Daisys Hintern. Er zeichnete sich unter dem leicht fließenden hellrosa Kleid so ab, dass der String, den sie trug, nicht zu sehen war. Dem Betrachter boten sich somit zwei pralle, runde Pobacken, so, als wäre Daisy unter ihrem Sommerkleid splitternackt.
Wie die hübsche 21-Jährige wirkte, war auch Joseph bewusst. Aber ihm machte es nichts aus, wenn seine Daisy bewundert wurde. Er hatte ohnehin demnächst vor, sie zu einem kleinen Pornodreh zu überreden, ganz privat, und er fand die Vorstellung geil, seine Freundin im Internet herzuzeigen. Schließlich taten das andere auch, da war doch nichts dabei, angesichts der Existenz zehntausender derartiger Filmchen.
Also gönnte Joseph den Biertrinkenden Daisys Titten, ihren Arsch, ihr lockiges, wallendes Haar, das ihr bis zur Rückenmitte reichte.
Dann wurde Daisys Bauch warm, ein Kribbeln setzte ein. Daisy und Joseph hatten mittlerweile die Fabrikhalle betreten, die sich in einer gewissen Trostlosigkeit präsentierte. Visualisierte zerstörte Hoffnungen in Form halb hochgezogener Wände, fehlender Verglasungen und unfertig zementierter Böden, wo dereinst junge Vermögende eine Heimat hätten finden sollen. Da war noch immer dieser Hauch von Terpentingeruch zu wittern, und Daisys Knie gaben fast nach.

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La Neuveville

schreibt anitaisiris

Lieber Bernard! Deine positiv gestimmten Zeilen freuen mich sehr. Mittlerweile gibt es sogar KI Tools, die mein Schreiben analysieren. Da steht auch irgendwie, dass ich all die Hügelchen und Täler und was der Naturereignisse mehr sind... anscheinend knisternd verpacke. Mein Anliegen an Dich: Welche Story mit La Neuveville meinst Du denn? Ich weiss bei über 450 Stories wirklich nicht mehr, wie der Titel lautet. Sogar Paul McCartney geht das so... ab einem gewissen Quantum verliert man die Übersicht. Aber ich danke Dir für Deine Treue, Du Lieber. Erreichbar bin ich unter anitaisiris@gmail.com Herzliche Grüsse Anita Isiris

Above head and shoulders

schreibt Bernard

Sprachlich kommt zuerst Anita Isiris, dann lange nichts, dann alle andern. Schon seit langem. Niemand ist kreativer, wenn es um Worte für Schenkel, Hügel, Täler, Erhebungen aller Art und die entsprechenden Vorgänge geht... Verloren gegangen ist, auch schon seit langem, das wärmende, heitere Knistern, etwa wie seinerzeit im Kino von La Neuveville. Hier scheint es wieder mal etwas auf, aber von Ferne. Geht's auch wieder von nah, du unerreichte Virtuosin? Verliebt sich wieder mal jemand, zum Beispiel? Mich würd's umhauen, du Stern am Schreibhimmel.

Gedichte auf den Leib geschrieben