Danach

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Wulff Triebsch

Ein nervöses Zucken umspielte ihre Mundwinkel. Sie blickte ratlos suchend um sich, bis ein Kellner herbeieilte und sich zu ihr beugte. „Tut mir leid. Der Herr, der diesen Tisch reserviert hat, hat abgesagt, und wir haben den Tisch wieder freigegeben.“

„Abgesagt?“, wiederholte die Frau erschrocken und blickte mich lange mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Peinlich berührt war sie; das sagte mir ihr Blick. „Mein Gott! Und jetzt?“, meinte sie ratlos verärgert und schluckte gleich mehrmals verlegen. „Ich hätte mich gar nicht erst auf so etwas einlassen sollen“, beklagte sie sich, stieß einen tiefen Seufzer aus und blickte mich lange an. „Was mögen Sie nur von mir denken?
Was ich von ihr dachte? Nichts Ungewöhnliches! Ich hätte ihr von meinen Besuchen in Swingerclubs und Sexpartys erzählen können, von freimütigen Frauen wie sie, die sich auf so einer Party nicht zweimal bitten ließen, wenn man sie vögeln wollte. „Nehmen Sie doch Platz!“ Ich zeigte auf einen Stuhl gleich neben mir.
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Sie nehmen es mir also nicht übel?“ Ich zuckte nur leicht mit den Schultern.
„Vielleicht ist es auch besser so", erklärte sie und setzte sich, ohne zu zögern auf den Stuhl neben mir. Ich beobachtete mit Staunen, wie sie immer wieder einen Blick auf meine Tasse Cappuccino warf, sie schließlich, ohne mich zu fragen, ergriff und einen kräftigen Schluck daraus nahm. „Ich bin zu einer After-Show-Party eingeladen, bei der es ziemlich zügellos zugeht, alle Hemmungen fallen und auch die Kleider, wenn Sie verstehen, was ich meine. Nun ja: eine Sexparty eben. Lydia und meine Chefin Miriam haben mich dazu eingeladen.“

„After-Show-Party? Nach was für eine Show ist das?“
Die Frau erzählte von ihrer Chefin Miriam, einer Mode-Designerin, und Lydia, die als Model Miriams erotische Dessous-Kollektionen vorführte.

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