Ungläubiges Staunen rief eines Tages Lydias Heirat hervor, mit einem der Zuschauer, einem unscheinbaren Mann im vorgerückten Alter, mit Schnurrbart, Brille und schütterem Haar. „Ein Sonderling mit voyeuristischen Zügen, wie sich später herausstellte“, erzählte die Frau und fügte hinzu, dass Lydia ihm sogar erlaubte, an ihren After-Show-Partys teilzunehmen.
„Man stelle sich das nur vor: Eine Sexparty, bei der ein Mann zusieht, wie seine eigene Frau von einem anderen genommen wird“, empörte sich die Frau.
Sie beugte sich nah zu mir, als durfte niemand hören, was sie mir erzählte. „Ich traue mich gar nicht erst auf einen Laufsteg, schon gar nicht splitternackt wie Lydia. Die Natur hat es nicht gut gemeint mit mir. An mir hat sie gespart, bis es weh tut. Und einen Mann findet man auch auf anderen Wegen.“ Sie hielt inne und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Mein Gott! Was erzähl ich Ihnen jetzt schon wieder? Ich kenne Sie doch nicht, noch nicht einmal Ihren Namen. Ich heiße Nadine.“
Einen Augenblick überlegte ich, ob ich ihr meinen Nach- oder nur meinen Vornamen mitteilen sollte. „Wulff“, erklärte ich schließlich, als sei ich zu größerer Nähe bereit, vielleicht zu mehr als mit ihr hier im Café intime Gespräche zu führen.
Wieder ergriff sie meine Tasse und nahm einen Schluck. „Wulff! Ein schöner Name. Welches Sternzeichen bist du?“
„Wassermann“, erwiderte ich.
„Wunderbar! Fisch und Wassermann passen gut zueinander.“ Sie rückte näher zu mir. „Bitte vergiss mein dummes Geschwätz von vorhin, Wulff!“ hauchte sie. „Du und ich, wir könnten doch gemeinsam zu dieser Party gehen!“ Sie schaute mich sehnsuchtsvoll an. „Und danach könnten wir doch auch noch zusammenbleiben, solange du willst.“ Sie schob ihre Finger zwischen meine, als wollte sie damit andeuten, wozu sie auf dieser Party bereit war.
Der Gedanke, sie zu vögeln, weckten meine Lust und die exhibitionistische Lydia splitternackt zu bewundern, meine Neugier. – Lächelnd nickte ich ihr zu.
Ich parkte meinen Wagen weit draußen vor der Stadt vor einem Haus, zu dem mich Nadine geleitet hatte. Durch die Fenster drang nur spärlich Licht. Dichte Vorhänge verbargen, was dahinter geschah.
Danach
23 12-20 Minuten 0 Kommentare

Danach
Zugriffe gesamt: 5293
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.