Danching art

Lost in transformations - Teil 3

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Yupag Chinasky

Sie sehnte sich danach, ihren entwürdigenden Auftritt abzubrechen, sich anzuziehen, ihr Geld in Empfang zu nehmen und dann diesen Ort zu verlassen, der sie einerseits faszinierte, durch die einmalige Lage, die grandiose Aussicht, die berauschende Blumenpracht, der sie aber andererseits wegen der anwesenden Personen vehement abstieß, wegen des geilen, gaffenden Alte, wegen des unverschämten Fotografen und nicht zuletzt wegen der unverschämt neugierigen Ikebanafrau. Sie war genervt und müde, als sie weiter auf das erlösende Zeichen wartete, und sich immer wieder fragte, warum gerade sie noch einmal die Kunst des Entblätterns zeigen sollte, eine Kunst die sie zwar immer noch beherrschte, aber schon seit Jahren nicht mehr vorgeführt hatte. Sie fragt sich, was an ihr noch so schön und attraktiv sein sollte, dass dieser Mann sie zu einem Privatauftritt in seine Wohnung hatte kommen lassen. Sie hatte dem Auftritt, den sie nun bitter bereute, wegen des Geldes und um Ärger zu vermeiden, zugestimmt, doch es sollte noch viel schlimmer kommen. Das, was bisher geschah, war nichts im Vergleich zu den Ängsten und Demütigungen, die noch auf sie warteten und auf die sie in keinster Weise gefasst war.

Der Alte nahm sich sehr viel Zeit, um die alte, dürre, faltige Frau zu betrachten, die nach wie vor in der Stellung einer Gekreuzigten ausharrte. So viel Zeit, dass ihr die Arme immer mehr schmerzten, dass das Zittern überhandnahm und sie es schließlich nicht länger aushielt. Sie wollte den ausgebreiteten Kimono um ihren Leib wickeln, doch kaum hatte sie damit begonnen, schrie sie der Alte an und forderte sie auf, den Kimono abzulegen. Sie zögerte, doch nach einem weiteren gebellten Befehl gehorchte sie und stand nun wieder nackt und ohne Hülle, schutzlos vor ihrem Peiniger. Um sich nicht völlig zu erniedrigen, stemmte sie demonstrativ ihre Arme in die Hüften und unterstrich ihr neu erwachtes Selbstbewusstsein, indem sie den Blick hob, der die ganze Zeit schüchtern auf den Boden gerichtet war und den Alten böse anstarrte.

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