Während er, aufgeregt und schüchtern, sich zum ersten Mal den Liebesträumen hingab, zum ersten Mal fühlte, was Liebe sein kann, genossen die anderen den Abend in vollen Zügen und gerieten in die übliche Art von Ausgelassenheit, die sich nach reichlich Alkoholgenuss einstellt. Als alle ziemlich betrunken waren, auch er, der keinerlei Übung und Erfahrung mit Derlei besaß, kam einer aus der Runde, es muss wohl sein damaliger Patron gewesen sein, auf die geniale Idee, ihn, den Frischling, den Newcomer, den Anfänger in jeder Hinsicht, auch in das letzte Geheimnis des Nachtlebens einzuführen. Es war bei diesen Vergnügungen nicht unüblich, den Abend angenehm enden zu lassen und auch die erotischen Dienstleistungen der Geishas in Anspruch zu nehmen und mit ihnen in einem kleinen Nebenraum das Kopfkissen zu teilen. Die geniale Idee des Patrons bestand nun darin, eine Initiation durchzuführen, dem unschuldigen Knaben seine Unschuld zu rauben und ihm ein Mannbarkeitsritual aufzunötigen. Er sollte beweisen, dass er zum Mann und damit für die Firma taugte, er sollte es hier und jetzt beweisen, indem er seine erste intime Begegnung mit einer Frau vor aller Augen absolvierte. Der Vorschlag wurde von der Runde johlend aufgenommen. Der Alte wusste noch heute, wie entsetzt und völlig durcheinander er damals reagierte, als ihm klar wurde, was die anderen von ihm verlangten. Aber die Regeln der Firma, der ungeschriebene Ehrenkodex, besagte, dass jeder Widerspruch zu unterbleiben habe. Wenn der Patron etwas wollte, gab es keine Auflehnung, keine Ablehnung, keinen Widerspruch. Sein Wort war Befehl und musste sofort und unbedingt in die Tat umgesetzt werden. Das wusste er, das wussten alle Anwesenden und auch die Mama-san, die ältliche Betreiberin der Bar, denn trotz ihres leisen Widerstands, fiel die Wahl der Partnerin für die Initiation natürlich auf die junge Maiko.
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