Danching art

Lost in transformations - Teil 3

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Yupag Chinasky

Er folgte ihr durch den Raum, suchte die besten Positionen, um die Dramatik der Bewegungen adäquat festzuhalten. Diese Art zu fotografieren, lag ihm weit mehr als das Ablichten von Blümchen. Er war in seinem Element, als die Geisha schwebte, rannte, tanzte, ihren Körper verrenkte. Er baute sich vor ihr auf, legte sich auf den Boden, stellte sich auf einen Tisch und seine Kamera klickte im Stakkato. Es würde viel Arbeit auf den digital artit zukommen, auf diesen Menschen, den er nicht kannte.

Der Spaß an diesem Auftrag nahm noch zu, als die Geisha begann, ihre Entkleidung effektiv in Szene zu setzten. Bei diesem Auftritt hatte auch ihn die Spannung und die Neugier gepackt. Doch als sie dann nackt vor ihrem blauen Kimono stand, verließ ihn der Spaß und die Neugier verwandelte sich in Wut. Keine Wut auf diese Geisha, auf diese alte Frau, die sich verlegen und schamhaft präsentieren musste, ein unwürdiges Bild des Jammers. Nein, Wut auf den Auftraggeber stieg in ihm hoch, auf diesen alten Sack, der für sein vieles Geld alles bekam, was er wollte. Der alle Puppen tanzen oder liegen lassen konnte, die fetten und dünnen, die blutjungen und die uralten. Der mit allen nach seinem Belieben verfahren konnte, der machen konnte, was er wollte. Doch zu der Wut, die zu äußern er selbstverständlich nicht wagte, gesellte sich auch ein wenig Bewunderung. Was war das nur für ein Typ, der solche Happenings in Szene setzte, solche abstrusen Kunstwerke inszeniert. Er bewunderte ihn, weil er nicht nur Ideen hatte, sondern diese auch umsetzte. Und irgendwie beeindruckte ihn auch das ungebrochene sexuelle Verlangen des Alten, seine eindeutigen Wünsche, die er zu befriedigen suchte. Denn so wie der Alte die Geisha anstarrte, hatte der Fotograf keinen Zweifel, dass er sich am liebsten auf sie stürzen und vor aller Augen vergewaltigen wollte, so wie er den drapierten Fleischberg beim letzten Happening bestiegen hatte.

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