Danching art

Lost in transformations - Teil 3

7 30-46 Minuten 0 Kommentare
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Yupag Chinasky

Sie hatte den schweren Kimono aufgehoben und ihn wie den Mantel eines römischen Legionärs über die Schultern geworfen. Sie hielt ihn mit einer Hand fest, während die andere den Obi vor den Bauch presste. Während sie sich linkisch bewegte, unkonzentriert dahinschritt, redete sie sich ein, dass ihre Situation doch gar nicht so unerträglich sei. Bis jetzt war doch alles einigermaßen problemlos abgelaufen. Der erste Tanz zwischen den Blumengestecken war sogar wunderbar gewesen. Einen Tanz vor einer solchen Kulisse, in einem Blumenmeer, das war neu für sie gewesen. Und das Fallenlassen der Hüllen? Das sich nackt zeigen? Was war daran schon so schlimm? Im Gegenteil, sie hatte sogar die Spannung ein wenig genossen, die sie mit ihrer Inszenierung erzeugt hatte. Solche Auftritte waren ihr nicht fremd, so etwas hatte sie früher öfters gemacht, früher, als sie jung und attraktiv war und die Männer sie begehrten. Singen, Tanzen, Männer unterhalten, sich manchmal auch ausziehen und mit ihnen schlafen, das hatte schließlich zu ihrem Beruf gehört. Aber diese Zeiten waren längst vorbei. Jetzt war sie alt und die Lust auf fleischliches Vergnügen hatte sie verlassen. Ohne das Geld und ohne den Druck hätte sie sich auf das Angebot gar nicht eingelassen. Aber nun hatte sie es getan, alles hatte sie getan, was man von ihr gewollt hatte, und nun könnte endlich Schluss sein. Sie hatte keine Lust mehr, die Arme taten ihr immer noch weh, sie war sehr müde geworden und die barsche Art dieses widerwärtigen Alten ärgerte sie. Warum tanzte sie überhaupt? Er beachtete sie ja gar nicht. Sie wollte jetzt nur noch aufhören und diesen Ort verlassen, der allen Charme für sie eingebüßt hatte.

Aber genau das wollte der Alte nicht. Er war aus seiner versunkenen Haltung neu erwacht und merkte erst jetzt, wie lustlos die Geisha sich benahm. Mit schneidenden Worten befahl er erneut, sie solle weiter tanzen und sich gefälligst schneller bewegen.

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