Daniel, der standhafte Monteur

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Daniel, der standhafte Monteur

Daniel, der standhafte Monteur

A. David

Er nahm sein Klemmbrett, auf dem sich die Arbeits-zettel befanden. Die EDV hatte einige Daten schon eingedruckt. Daniel bestätigte die Störung und beschrieb kurz deren Beseitigung und den Arbeits-aufwand. Unter „Barabrechnung“ trug er die Anfahrtskostenpauschale und eine Viertelstunde Monteurkosten ein. Er addierte die beiden Positionen und nahm die Taschenrechnerfunktion seines Handys für das Ausrechnen de Mehrwertsteuer zu Hilfe. Die addierte er zu dem Nettobetrag.

„Ich bin fertig, Frau Brauckhoff. Ich hätte gern eine Unterschrift und 107,10 EURO von Ihnen!“

Daniel hörte Absätze auf dem Boden klackern. Dann kam Monika Brauckhoff durch die Tür. Eine rot-haarige Frau, füllig, aber nicht fett. Sie hatte viel Makeup aufgetragen, trug hochhackige Schuhe und einen schwarzen Seidenkimono. Dieser konnte nicht verbergen, dass sie über eine ziemliche Oberweite verfügte. Die Frau war früher mal sicherlich hübsch gewesen, jetzt wirkte sie verlebt, aber nicht schlampig. Sie war von einer Parfumwolke umgeben. Sie kam auf Daniel zu und gab ihm die Hand. „Da haben Sie die Schweinerei aber schnell beseitigt. Mir ist der Inhalt der Kehrschaufel in die Spüle gefallen und ich hab Wasser hinterherlaufen lassen. War wohl keine gute Idee. Beim nächsten Mal nehm ich den Staubsauger. Vielen Dank. Mögen Sie einen Kaffee?“

Daniel lehnte dankend ab. Der nächste Kunde warte bereits. Wenn er nun um die Unterschrift und das Geld bitten dürfte…

„Ja ja, das liebe Geld. Ich fürchte, wir haben ein Problem. Ich habe nicht einen Cent Bargeld im Haus. Man hat mir gestern mein Portemonneie geklaut. Geld, ec-Karte, alles weg. Ich kann noch nicht mal zum Geldautomaten. Können wir nicht über eine Alternative nachdenken? Also, bei Heinz habe ich immer in Muschelwährung bezahlt.“

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