Martin hob nur kurz die Hand, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
Als Daniela die Wohnungstür ins Schloss gezogen hatte, rollten dicke Tränen über die Wangen. Auch als sie auf der Straße war und die Tränen mit der Hand weggewischt hatte, hörten sie nicht auf zu rinnen.
„Was sind das alles nur für Männer?“, dachte sie. „Nur Ficken im Kopf und wenn sie ihren Samenstau losgeworden sind, halten sie Ausschau nach der nächsten Frau, die sie begatten können.“ Daniela schüttelte angewidert den Kopf und wischte sich energisch erneut die Tränen aus dem Gesicht. Aber ab sofort würde sie nicht mehr so mit sich umgehen lassen.
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Martin drückte auf die Enter-Taste: „Fertig!“, rief er und ließ den PC runterfahren und zog den Chip aus dem Schlitz.
Weil sich nichts rührte, rief er erneut: „Dani, die Fotos sind fertig.“
Wieder nichts. Auf einmal erinnerte er sich, dass Daniela sich verabschiedet hatte. Bei dem Gedanken wurde ihm vor Scham heiß. Wieder hatte er in seiner Arbeitswut einer Frau vor den Kopf gestoßen. „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, fluchte er laut, weil ihm das nicht zum ersten Mal passiert war. Doch dieses Mal tat es ihm irgendwie weh? „Eigenartig?“, dachte er.
Auch wenn er sicher war, dass Daniela weg war, schaute er in jeden Raum seines Ateliers, aber ohne sichtbaren Erfolg.
Ein seltsames Gefühl überkam ihn, so, als hätte er etwas Kostbares verloren. Benommen schüttelte er den Kopf und stapfte zurück an seinen Arbeitsplatz und starrte den jetzt schwarzen Bildschirm an.
Daniela
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Daniela
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Merci
schreibt sapita