Daniela

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Daniela

Daniela

Sven Solge

Martin hatte noch etwa eine Stunde zu tun, bis er alle Fotos im Kasten hatte. Unentwegt wanderten seine Gedanken zu Danielas Äußerung, dass sie mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen hätte. Natürlich wusste er, was sie damit gemeint hatte. Sie würde ihn seine Unaufmerksamkeit spüren lassen. Er hatte nur keine Ahnung, wie sie das machen wollte und das verunsicherte ihn?
Seine Gerätschaften hatte er schon zum Auto gebracht und ging nun noch mal ins Atelier, um Daniela zu holen. Er hatte sie nach ihrem Shooting nicht mehr gesehen und nahm an, dass sie sich noch mit Lisa oder einer ihrer Kolleginnen unterhielt.
Doch wo er auch schaute, er fand sie nicht.
Schließlich wandte sich Martin an Lisa und fragte sie: „Lisa, wo ist Daniela?“
Lisa sagte nichts, sondern winkte nur mit dem Finger und deutete Martin an, näher zu kommen. Als er vor dem Tresen ankam, schob sie ihm einen Zettel rüber: „Dani ist schon nach Hause gefahren, hier ist ihre Adresse.“
Etwas konsterniert nahm er den Zettel: `Drosselweg 28 und eine Handynummer´ stand da drauf, mehr nicht. Gedankenverloren drehte er sich ab, murmelte noch ein leises „Danke“ in Richtung Lisa.
„Verbock es nicht wieder!“, hörte er noch Lisas durchdringende Stimme, dann war er auch schon an der Tür und zog sie hinter sich ins Schloss.
Das Haus im Drosselweg 28 war ein mit roten Klinkern verblendetes Einfamilienhaus, kein Wohnblock, wie Martin erwartet hatte.
Sollte Daniela hier noch bei ihren Eltern wohnen?
Er wusste so wenig von Dani, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass es ihr Haus war. So fürstlich waren die Honorare als Model in ihrer Klasse nun auch nicht.
Martin stoppte den Wagen und stellte den Motor ab. Während das Geräusch erstarb, atmete er noch einmal tief durch, bevor er entschlossen die Tür öffnete.

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Merci

schreibt sapita

Vielen Dank für die schöne Geschichte. Ich freue mich schreiben Sie immer noch. Alles Gute!

Gedichte auf den Leib geschrieben