Daniela

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Daniela

Daniela

Sven Solge

Als dann wenig später Herr König den Flur herunterkam und ohne ein Wort die Treppenhaustür hinter sich zu ballerte, schwante Lisa schon, was da vorgefallen war.
Jetzt kam auch der Fotograf zum Tresen und schüttelte bedächtig seinen Kopf. „Die heutigen Fotos waren alle für die Tonne.“, sagte er lapidar und wollte sich abwenden.
„Wieso, was ist denn vorgefallen?“, fragte Lisa.
„Ach, Dani hat Herrn König geschubst, sodass er über die Stühle gestolpert ist. Daraufhin hat er seinen Auftrag zurückgezogen. Dani darf für ihn nicht mehr posieren und ob wir jemals wieder einen Auftrag vom Modehaus König bekommen, steht in den Sternen.“
„Und das glaubst du?“ Lisa wartete keine Frage von Martin ab, sondern ging zu Daniela in den Umkleideraum.
Daniela hockte am hinteren Ende des Zimmers auf dem Boden und hatte ihre Arme um ihre Knie geschlungen und ihren Kopf draufgelegt und schluchzte.
Lisa hockte sich vor Daniela hin und legte ihr sanft eine Hand auf die zuckende Schulter: „Was hat König dir angetan?“, fragte sie leise.
Sofort hörte Daniela auf zu schluchzen und hob langsam ihren Kopf und schaute Lisa mit rot verweinten Augen an.
„Hat er dich gegen deinen Willen angefasst?“
Lisa nickte, hatte sie doch nichts anderes erwartet.
„Was hat er gemacht?“
Es dauerte etwas, bis es aus Daniela herauskam, aber dann konnte sie unter Tränen nicht mehr aufhören zu erzählen. Und sie erzählte alles so, wie es sich zugetragen hatte.
„Er hat mich in dem Moment von hinten umarmt, als ich mir gerade die Bluse anziehen wollte, weil Martin gesagt hatte, wir wären fertig für heute. Herr König hat mir an die Brüste gegriffen und sie geknetet und dabei gesagt, ich solle mit nach oben kommen, dort würde er für Entspannung sorgen.“
Martin, der schon eine ganze Weile von den Frauen unbemerkt in der Tür gestanden hatte, sagte plötzlich: „Aber Herr König hat gesagt, du hättest ihn geschubst.“

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Merci

schreibt sapita

Vielen Dank für die schöne Geschichte. Ich freue mich schreiben Sie immer noch. Alles Gute!

Gedichte auf den Leib geschrieben