Kurz nach 19:00 Uhr erschienen Janniks Eltern wieder oben im Wohnzimmer. ”Esst doch mit!” Clara, Leon, Jannik, Martin, Daniela und nicht zuletzt Olivia saßen schon um den Esstisch herum, wo gerade die Spagetti verteilt wurden. ”Wo wart ihr denn?”, fragte Jannik und bekam zu Antwort, dass seine Eltern etwas zu besprechen hatten.
Diese lehnten das Angebot zum Mitessen dankbar ab und erkundigten sich, ob Jannik hier bei den Anderssons wirklich übernachten dürfte. ”Na klar bleibt mein Freund hier!” Jetzt, wo Leon wusste, dass seine ”neuen” Eltern nichts gegen eine Übernachtung eines Freundes einzuwenden hatten, würde er es nicht verstehen, wenn Jannik wieder gehen müsste.
”Euer Raum da unten ist toll!” Kristina zeigte sich hinter vorgehaltener Hand begeistert. ”Aber?”, hinterfragte Olivia, die Janniks Eltern zur Tür begleitete.
”Erst wollte keiner von uns dem Anderen den Schlüssel zum Aufschließen der Handschellen geben, vielleicht aus Angst, er oder ich könnte gehen? Ja, wir haben geredet. Viel geredet. Und viel geheult. Sieht man sicher?” Kristina schien aufgewühlt. Jakob hingegen zwinkerte Olivia zu.
”Und dann?”
”Irgendwann hat er mir den Schlüssel für meine Fessel doch gegeben.” Kristina schaute ihren Mann ganz verklärt an. ”Dann haben wir uns in den Armen gelegen;” erzählte Jakob weiter. ”Wir haben uns geküsst so wie ganz am Anfang unserer Beziehung.”
”Wir konnten dann nicht mehr voneinander lassen;” übernahm Kristina wieder das Wort. ”Mittendrin hat sie mich dann doch aufgeschlossen!”, warf Jakob ein.
”Ja, was soll ich sagen...;” Kristina brachte es schließlich auf den Punkt: ” Da älskade vi varandra!“
”Wie geht es jetzt mit euch weiter?” Liv war neugierig.
”Ich bleib heut Nacht bei Jo.” Kristina wirkte so, als wenn sie wüsste, dass sie das richtige macht. ”Und wenn wir morgen gemeinsam kommen, um unseren Sohn bei euch abzuholen, dann...” Die Beiden schienen tatsächlich einen Konsens gefunden zu haben.
Arm in Arm verließen sie das Haus der Anderssons. Olivia war zuversichtlich.
*****
Martin baute den beiden Jungs ein richtiges ”Lager” in Leons Zimmer. Aus jeder Menge Decken, Wäscheklammern und Kissen, mit Taschenlampen für beide und Gummibärchen als Proviant.
Daniela und Liv schwoften im Wohnzimmer miteinander. Jeden Moment würde Elas Mann mit seinem Truck hier sein und seine Frau abholen.
Natürlich wurde Gerhard hereingebeten. Auch zu einem Glas Wein sagte er nicht nein. Im Zweifelsfall müsste der Sattelzug halt hier vor der Tür stehenbleiben und er würde mit seiner Frau zu Fuß nach Hause gehen.
Die Anderssons eröffneten ihren Freunden, dass die Penthauswohnung, die sie seit ihrem Umzug für Olivias Eltern vorhielten, nun doch frei ist und sie dort einziehen könnten.
Daniela strahlte und wollte Olivia schon um den Hals fallen, als Gerhard sie bremste und fragte, wie hoch denn die Miete dafür sei.
”Also,” die Anderssons schauten sich gegenseitig an, ”wir sind uns einig, dass ihr einfach dasselbe zahlt wie bisher.”
”Nee Martin, das geht nicht!” Gerhard wollte nichts geschenkt.
Olivia mischte sich ein. ”Und wie das geht! Schließlich sind wir befreundet. Wir haben doch lieber Euch in der geilen Wohnung als irgendjemand Fremden! Und so viel, wie Ela mit den Kindern macht...das ist doch sowieso schon für uns unbezahlbar!”
Der neue Mietvertrag wurde per Handschlag besiegelt. Nein, nicht ganz! Daniela fiel ihrer Freundin nun doch um den Hals und schenkte ihr einen ganz liebevollen Kuss. Ohne Zurückhaltung und das vor den Augen ihrer beiden Männer.
Es war spät geworden und die Weingläser waren leer. Daniela und ihr Mann winkten ab, als der Gastgeber eine weitere Flasche öffnen wollte.
”Ihr könnt im Gästezimmer übernachten oder...” Daniela schnitt Olivias Mann das Wort ab. Denn, bevor Martin es erwählte, von dem ”Spielzimmer” brauchte ihr Mann nichts zu wissen. Sie verkündete: ”Wir gehen zu Fuß nach Hause!” Dass Daniela damit einen bestimmten Gedanken verfolgte, verriet sie aber nicht.
Als aber das Gartentürchen hinter Gerhard ins Schloß fiel, drehte sich seine Frau zu ihm um. ””Hey, Driver; Du bist doch sicher ganz schön ausgehungert?”
Gerhard tat so, als würde er überlegen, ging dann aber doch auf das Kussangebot seiner Frau ein.
”Für den Anfang ganz gut;” meinte Ela, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. ”Hundertfünfzig für eine Nummer bei Dir da oben?” Sie deutete auf die Fahrerkabine. ”Was meinst Du?”
”Hmmm.” Gerhard überlegte kurz und antwortete: ”Hundertfünfzig mit Küssen und ungeschützt vögeln?”
Ela schlang ihre Hände um seinen Hals und schenkte ihm ein weiteres, kurzes Küsschen. Dann flüsterte sie ihrem Freier in spe ins Ohr: ” Mmmm ungeschützt! Spannend...!”
Daniela bekam den Vortritt und durfte zuerst ins Führerhaus hochklettern. Beifahrerseite versteht sich. Dort entledigte sie sich ihrer Sneakers sowie der Jeans und kletterte nach hinten. Gerhard zog erst rundum den Sichtschutz für die Kabine zu und trennte sich ebenso von seinen Schuhen, der Hose und dem Slip.
Ela kannte den Schalter und knipste das kleine Lämpchen im Schlafbereich an. Sie hielt die Hand auf und fragte: ”Hast Du nicht was vergessen? Deine kleine Hure macht nicht kostenlos die Beine breit!”
”Nein, natürlich nicht!” Tatsächlich drückte Gerhard seiner Frau drei Fünfziger in die Hand. ”Dafür erwarte ich eine willige Liebesdienerin!”
Und die sollte er bekommen. Liebevoll nahm der Mittfünfziger seiner Frau die Brille ab und deponierte sie in einem der Ablagefächer. Vorspiel brauchte Ela keines. Gleich beim ersten Kuss führte ihre Hand seinen hocherigierten Schwengel an ihrem Slip vorbei direkt an ihr ”Hurenvötzchen” Eine Aufforderung zuzustoßen brauchte Gerhard bei dieser Einladung nicht!
Seine Frage: ”Wann hattest Du denn deinen letzten Freier?”, erregte Daniela ungemein und sie antwortete ehrlich: ”Vorgestern! Aber nur am Telefon!” Ob Gerhard dabei herausfinden wollte, ob es seither einen Fick mit Liv und Martin gab, störte Ela nicht weiter. Denn ihr Telefonsexpartner war ihr Mann selbst gewesen.
”Ich habe Dich vermisst!” Gerhard war nicht auf eine schnelle Nummer mit seiner Frau aus. Im Gegenteil! Bewusst oder unbewusst zeigte er Ela, wie sehr er sie begehrte. Sich irgendwie erwehren zu müssen, nein dazu hatte Gerhards Frau keinerlei Grund. Sie durfte sich nur fallenlassen. Zärtlich, umsichtig und ganz darauf bedacht Daniela nicht mehr als unbedingt nötig zu bedrängen war das Bestreben ihres Mannes. Sie kündigte ihm sogar an, gleich zu kommen. Und selbst da schaffte Gerhard es, sich zurückzuhalten und nicht gleich abzuspritzen. Er hielt inne und ließ seiner Frau ganz viel Zeit wieder etwas runterzukommen.
”Das war schön!”. strahlte diese ihn an. ”Aber vielleicht willst Du jetzt deine kleine Hure ein wenig härter rannehmen? Du sollst auch etwas für dein Geld bekommen...!”
”Ausziehen wäre nicht schlecht!”, grinste Gerhard die unter ihm liegende Frau an. Diese aber verweigerte ihm den Gefallen mit den Worten: ”Dafür hast Du aber nicht bezahlt!”
Selbst Olivia hatte vor Monaten bereits festgestellt, dass Gerhard und seine Frau sich neu gefunden hätten. Und dazu gehörten vor allem Spiele im sexuellen Bereich. Hure – Freier war bei den Beiden sehr beliebt. Natürlich mit richtigem Geld. Dafür aber bekam der bzw. die Andere wirklich alles! Ich sage bewusst auch ”die Andere”, denn auch Daniela ”kaufte” sich manchmal eine dementsprechende ”Dienstleistung” bei ihrem Mann. Dann als ”Callboy”.
”Okay, ausziehen war nicht vereinbart!” Das sah Danielas ”Kunde” ein. ”Wie wäre es,” fragte Elas ”Freier”, ”mit zwanzig Euro für deinen Slip?”
”Aber gerne!” lächelte Daniela. ”Erst die Kohle!”
”Bekommst Du hinterher!”
”Dann bekommst Du auch erst hinterher mein Unterhöschen!” Ela blieb hart.
”Dann nehme ich mir jetzt, wofür ich bezahlt habe!” Nur zu gerne ließ sich Daniela auf den folgenden Kuss ihres ”Kunden” ein und erwiderte diesen sehr leidenschaftlich.
Und dann blieb Ela nichts anderes mehr übrig, als sich dem heftigen, aber nicht allzu langen Fick ihres Mannes hinzugeben. ”Gibs mir”; ”Das ist gut”; ”Weiter, mehr”; ”Fester”; ”Oh ja”; ...verbal peitschten sich die Beiden richtiggehend auf. Gerhard zwang sich, nachdem er sein Sperma tief in Elas Innerem entladen hatte, so lange weiterzumachen, bis auch seine Frau verkrampfte. Sich drehen und so wie sonst etwas um sich schlagen war bei der Enge des Raumes hier im LKW für Daniela nicht möglich. Sie spritzte sogar, was Gerhard nochmal anmachte und er diese jetzt entstandene zusätzliche Nässe absolut stolz zur Kenntnis nahm.
Als seine Frau sich wieder etwas gefangen hatte, sagte er ihr das auch genauso. Im Moment waren beide so richtig glücklich und mit der Welt im Reinen.
”Im Sommer können wir dann auch mal draußen auf unserer zukünftigen Dachterrasse miteinander vögeln!”, stellte Daniela bei dem Gedanken an ihre neue Penthauswohnung fest. ”Oder,” entgegnete ihr Mann, ”Du lädst deine Freundin und Martin auf einen verfickten Abend im Freien ein und erzählst mir dann ganz genau, wie es war!?”
Daniela war sehr glücklich darüber, dass ihr Mann die Anderssons, beziehungsweise ihren intimen Kontakt zu diesem Paar, nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung ihrer Beziehung ansah. So sponnen sie noch weitere Gedanken, was man auf dieser Terrasse über den Dächern des Ortes alles anstellen könnte.
Bald schon, zu zweit war der Platz in der Kabine zum Schlafen viel zu eng, beschlossen Ela und ihr Mann nach Hause zu gehen. Noch vor dem Griff nach ihrer Jeans überreichte Gerhard seiner Frau die Brille und einen Zwanzig-Euro-Schein.
”Im Ernst?” fragte Daniela über den Rand ihres Nasenfahrrades schauend.
Ihr Mann nickte. Das etwas eingesaute rote Spitzenunterhöschen blieb im Führerhaus zurück, als Daniela Arm in Arm mit ihrem Mann den Heimweg antrat.
*****
Breit grinsend drückte Olivia den Türöffner, um Janniks Eltern einzulassen. Nacheinander umarmten sie die Hausherrin und schauten sich mehrfach durchaus verliebt an. ”Wir glauben die perfekte Lösung gefunden zu haben!”
”Fabi weiß es noch nicht,” erklärte Kristina der durchaus zufrieden dreinschauenden Olivia beim Hineingehen. ”Aber wenn ich ihm gestehe, dass ich schon wieder mit meinem Ex geschlafen habe, geht er sowieso.”
”Mit Dank zurück!” Kristina drückte Olivia eine Handschelle samt Schlüssel in die Hand. ”Haben wir uns gestern ausgeliehen!”
”Wenn es geholfen hat...?”
”Hast Du deinen Mann schon einmal an ein Heizungsrohr angeschlossen und ihn dann zusehen lassen, wie Du es dir selbst besorgst...?” Kristina sah ihre Freundin fragend an.
”An die Heizung nicht, aber: ja!” Liv konnte sich das Ganze bildlich vorstellen.
”Und ihm dabei erklärt, dass Du eigentlich nur ihn willst. Das aber nicht geht, weil Du so wie bisher nicht weitermachen willst?”
Eine weitere Erklärung gab es nicht, weil die beiden Jungs um die Ecke geschossen kamen. Jannik wollte dann nicht mehr von der Seite seiner Mutter weichen. Was auch ganz okay war.
*****
Clara sollte und wollte natürlich auch die kommende Woche bei Olivias Eltern verbringen. Ohne Leon. ”Natürlich darfst Du auch mal allein zu Oma Mareike und Opa Hendrik. Aber jetzt ist erst einmal deine Schwester an der Reihe...”, war Livias Erklärung, warum Clara ohne ihn wegdarf. ”Und für die darauffolgende Woche haben wir eine ganz großartige Überraschung für euch beide!” Olivia musste es den Kindern einfach verraten. ” Denn wenn wir Clara abholen, dann fahren wir weiter nach Schweden. Dorthin, wo Pippi Langstrumpf zu Hause ist.
”Ist das weit?”, wollte Leon wissen.
”Schweden?” antwortete Olivia. ”Da müssen wir mit einem Schiff übers. Meer. Das wird spannend! Versprochen!”
Leon gab sich mit dieser Erklärung seiner Mama zufrieden und trötete: ”Wir fahren nach Schweden!”
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