Daphne

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Daphne

Daphne

Eros Poet

Mal half sie am Tresen, dann wieder scherzte mit den Leuten an der Bar oder sie betätigte sich als Bedienung, immer begleitet von einem mehr als verführerischen Lächeln.  Auch zu mir war sie immer nett, obgleich wir bisher nur wenig, um nicht zu sagen, gar keinen Kontakt miteinander hatten. Wir wechselten immer nur flüchtig und kurz ein paar höfliche Worte.

Doch dann kam jener Morgen, der alles verändern sollte. Kostas hatte das Radio laut aufgedreht, einen Folkloresender eingestellt und Daphne fing einfach an, ganz frei und ungehemmt zur Musik zu tanzen.

Es war himmlisch zu sehen, wie anmutig sie sich bewegte. Ich werde das nie vergessen. Sie hüpfte und schwebte regelrecht zwischen den vielen Tischen umher und stand so urplötzlich auch vor dem meinen. „Wer immer nur das Haupt senkt, um zu schreiben, der sieht gar nicht, was um ihn herum passiert. Komm schon, steh auf und tanze mit mir. Die Arbeit kann auch mal warten“, rief sie und was soll ich sagen, es war mir eine Ehre, von ihr aufgefordert zu werden. Ich kam ihrem Wunsch nach und wir hatten viel Spaß.

So lernten wir uns kennen und es dauert nur wenige Tage; da hatten wir uns miteinander auch schon angefreundet. Sie interessierte sich sehr für mein Schreiben und ich wollte mehr über ihr Leben in den Staaten wissen. So redeten und sprachen wir viel miteinander. Noch vermochte ich nicht zu sagen, was das zwischen uns war, aber niemand störte sich daran und so genossen wir unsere gemeinsame Zeit. Wir spazierten durch die berühmte und lange Altstadt von Lindos, ich half ihr beim Einkaufen für das Café und Kostas freute sich, dass seine Nichte angenehm unterhalten wurde. Einmal zwinkerte er mir zu. Er sagte, es sei wichtig, dass ich neben meinem Schreiben nicht vergessen würde, auch zu leben, und genau das tat ich.

Montags hatte das Café dann immer geschlossen und da Kostas an jenem Tag mit seiner Frau in Rhodos-Stadt einige persönliche Dinge zu erledigen hatte, verabredeten Daphne und ich uns an diesem zum Schwimmen.

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