Glaub ja nicht, dass du es umsonst bekommst, nur weil meine Akten auf deinem Schreibtisch liegen! giftete sie. Sie hatte ihn unverzüglich geduzt, weil sie wohl jeden nach Unterwerfung und harter Zuwendung lechzenden Mann wie einen Diener behandeln musste. Daria, und nur dieser exotische, verrucht klingende Name war ihr angemessen, sah in dem erhöhten Ermittlungsbedarf auf Grund der Angaben ihres ungeliebten, hysterischen Noch-Ehemannes schon eine eindeutige Parteinahme zu dessen
Gunsten, was nicht zutraf, aber in einer emotional verkorksten Situation wie einem Scheidungskrieg, nicht zu vermitteln war. Du bist so unglaublich schön! Deine Art, dich zu kleiden verstärkt deine erotische Ausstrahlung ins Unendliche! Ich bin einfach hin und weg und will dir nahe sein, versuchte K. zu erklären, in der Hoffnung, eine ruhige Basis zu finden für eine Einigung über den Fortgang des Abends. Einfach zu gehen, war ihm unmöglich, zu sehr drückte es schon in der Brust und im Schritt. Wie kannst du es wagen mich so kumpelhaft anzureden? giftete Daria. Wenn du über diese Schwelle trittst, bin ich deine Herrin! Etwas trotzig erwiderte K., dass er eigentlich immer auf Augenhöhe mit den Damen verkehrte, weil nur dann wirkliche Intimität möglich war. Sein Versuch, die Lage zu befrieden, kam bei Daria nicht gut an. Hast du einen Knall? Das hier ist mein Job, nicht mein Liebesleben! Was glaubst du, wer du bist? Du tust, was ich sage und du wirst auf den Knien darum winseln, dass ich dir befehle! Mal sehen, erwiderte K. etwas gereizt. Eine schallende Ohrfeige war Daria's Antwort. Du kannst froh sein, wenn du auf meine Schuhe wichsen darfst! fuhr sie ihn an – und holte noch einmal aus.
K. packte ihre Hände und fühlte den Zorn in sich aufsteigen. In Agnes Haus hatte er schon des Öfteren die Peitsche verspürt, doch nur auf dem Rücken und er hatte es erregt genossen.
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