Das Bad danach

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Das Bad danach

Das Bad danach

Marc R. Kuhn

Ich lasse meine Hand durch das Wasser gleiten, finde es gerade so heiß, dass man sich erst ein wenig daran gewöhnen muss, dann aber wohlig seufzt, die Augen schließt und träumt.
Mir steigt der Duft nach Granatapfel und Amaranth in die Nase und wird intensiver, als meine Hand durch den seidigen Schaum fährt. Leise klingt Klaviermusik aus dem Schlafzimmer herüber, gerade laut genug, um sich nahtlos in das Bild einzufügen.
Nun fehlt nur noch das warme flackende Licht der Kerzen, die ich entzünde und das Ausschalten der Badezimmerbeleuchtung. Dann eine kurze Kontrolle. Perfekt. Ich bin zufrieden.
Als ich ins Schlafzimmer trete, muss ich zärtlich lächeln, als ich dich leise atmend und schlafend vorfinde. Völlig erschöpft nach unserem Liebesspiel, aber wunderschön.

Die leichte Decke schmiegt sich jeder Kontur folgend an deinen Körper. Zumindest an den wenigen Stellen, wo sie ihn überhaupt verhüllt. Mein Blick wandert an deinem nackten Bein entlang, das halb aus dem Bett hängt. Deine Haare völlig verwirrt, ein wenig verklebt vom Schweiß.

Ich setze mich zu dir, nehme den Eindruck noch ein wenig in mich auf, verstehe das Glück ihn sehen zu dürfen und zögere einen Moment, bevor ich dir erst über die Haare und dann die Wange streichle. Sage leise deinen Namen, bis du träge die Augen öffnest, dich auf den Rücken drehst, dich dabei streckst und räkelst, wie immer ganz und gar gewahr, wie sehr du mich damit erregst. Ein Lächeln im Gesicht fragst du „Nochmal?“ und streckst mir deine Hand entgegen und lockst mich mit den Fingern.

„Ja, aber nicht sofort.“, gebe ich dir zu verstehen und du siehst mich fragend an, als ich deine Hand nehme und dir bedeute aufzustehen. Du runzelst unendlich niedlich die Stirn und folgst mir ein wenig widerwillig zum Bad, willst das warme Bett eigentlich gar nicht verlassen.

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